#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr.6

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6. Dezember ist Nikolaustag! Habt ihr auch ein Sackerl bekommen?

Genau wie letztes Jahr möchte ich euch den Brauch des Nikolaus Festes kurz etwas näher bringen und dazu gibts als „Sackal“ sozusagen wieder eine sehr schöne Geschichte im #bringbackthelove Adventskalender: Teil Zwei von Lisa’s Geschichte aus dem Vorjahr!

Woher kommt eigentlich der Brauch des Heiligen Nikolaus?

Der Gaben spendende, gütige Heilige Nikolaus, dessen historisches Vorbild im vierten Jahrhundert n. Chr. in Kleinasien lebte, zieht mit wallendem Wat­tebart, Bischofsmütze und Krummstab von Haus zu Haus und von den fin­ste­ren, lär­m­enden und Angst einflößenden Krampussen begleitet.

Der Nikolausabend ist traditionsgemäß vor allem ein Tag der Kin­der, da der Heilige Nikolaus seit Jahrhunderten als Wohltäter der Kinder verehrt wird. Der Brauch der Befragung der Kinder durch den Nikolaus, „ob sie denn auch brav und fromm gewesen seien“, ist in diesem Brauch einer der we­sent­li­chen Punkte. Ursprünglich war der Nikolaustag auch der Tag der Weih­nachts­be­sche­rung, was er in einigen Ländern auch heute noch geblieben ist.

Erst wegen der negativen Einstellung der Reformatoren zur Heiligenverehrung wurde die Bescherung vielerorts auf den Heiligen Abend verlegt, und Ni­ko­laus als Gabenbringer vom Christkind abgelöst. Leider hat sich im 19. Jahrhundert der US-amerikanische Brauch um Santa Claus entwickelt (dem Weihnachtsmann), die heute weltweit dominierende und kompetenzorientierte Variante des Heiligen Nikolaus. Kirchliche Verbände versuchen seit ei­ni­gen Jahren, den Unterschied zwi­schen Nikolaus und Weihnachts­mann wieder bekannt zu machen.

– Quelle: http://www.mein-oesterreich.info

So, fertig mit Brauchtum und her mit Lisa’s Geschichte! 🙂 Viel Freude beim Lesen!

Tür Nummer 6: Lisa – Die Unmöglichkeit nicht glücklich zu sein Teil 2

Vielleicht erinnert sich noch jemand an die süße kleine Lisa … das ist sie. Im letzten Jahr. Mit ihrer großen Schwester.

Da war sie knapp zwei Jahre jung. Chromosomentranslokation, balanciert aussehend, Fieberkrämpfe, Hypotonie, Strabismus und über drei Dioptrien. Mit dem Tragen der Brille kämpfen wir übrigens immer noch. Haha. Und wenn mir jemand gesagt hätte, was sich zwischen dem letzten Weihnachtsfest und dem diesjährigen alles ereignen wird … ich weiß nicht, ob ich es geglaubt hätte.

Im Winter mussten wir zur Auswertung der Genetikuntersuchung – und da war es so richtig: bäm, in my face. Lisa robbte dort herum und setzte sich selbstständig aufrecht hin. Kommentar der Ärztin: Das hätte ich nicht geglaubt, dass sie das schafft.

Ja, und sie hat noch einiges geschafft. Es kommt mir zwar so vor, als würden mehrere Uhren nebeneinander existieren – eine, deren Zeiger sich normal schnell bewegen, eine, deren Zeiger sich viel zu schnell im Kreis drehen und eine, deren Zeiger zwischendurch stocken und die sich einfach insgesamt langsamer bewegen. Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass wir oft zu spät dran sind.

Lisa hat gelernt, zu krabbeln, sie hat gelernt, sich an Gegenständen hochzuziehen, sich seitlich daran fortzubewegen und aktuell geht sie sogar ein paar Schritte an einer meiner Hände. Die größten Sprünge, so kommt es mir zumindest vor, haben sich nach unserem ersten Reha-Aufenthalt ereignet.

Wir haben noch so viele Therapien vor uns, die alten, die wir fortsetzen müssen, neue wie Logopädie, die noch auf uns warten, die Wiederaufnahme der Hippotherapie, die ich mir bestimmt kein zweites Mal wieder ausreden lasse und und und. Ich will, ehrlich gesagt, gar nicht daran denken, was mich noch alles erwarten wird. Denn wenn ich mir darüber Gedanken mache, geht es mir nicht gut und ich will, dass es mir gut geht. Ich will mich gut fühlen, ich will mich nicht gestempelt fühlen und eingeschränkt. So wie es überall auf den Befunden steht.

Ich versuche, jeden Tag für sich zu leben, sie jeden Tag so zu akzeptieren, wie sie ist und unser Leben so zu akzeptieren, wie es nun mal eben ist. Da hat sich nämlich auch einiges geändert. Ich wohn jetzt allein mit meinen beiden Kindern zusammen.

Die beiden nehmen mittlerweile mehr Kontakt zueinander auf, was mich wahnsinnig freut. Und die Große äußert auch massig viele Liebesbekundungen ihrer Schwester gegenüber. Und das macht mich richtig glücklich. Und es macht mich richtig glücklich, Lisa so glücklich und zufrieden zu sehen, denn das ist sie. Ich habe weniger Zeit für sie, ich arbeite jetzt Vollzeit und ich fordere meine Zeit für mich alleine so sehr ein, wie ich es noch nie zuvor getan habe, und ich genieße es.

Ich fälle kein Urteil darüber, ich hoffe einfach, dass das, was mir guttut, im Endeffekt auch ihr guttun wird. Und die Zeit ohne mich tut ihr auch gut, sie kommt gut gelaunt in die Kinderkrippe, sie ist auch gern bei meiner BFF und sie fühlt sich auch bei ihrer Familie wohl.

Und ich muss ehrlich sagen, wenn ich Kraft für mich getankt habe, kann ich unseren stressigen Alltag viel besser meistern. Und ich genieße jeden noch so kleinen Fortschritt, den ich an ihr bemerke. Aber ich erwarte nichts.

Ich habe im letzten Jahr im Umgang mit ihr noch mehr Toleranz und Akzeptanz gelernt und dafür bin ich sehr dankbar. Und ich weiß, dass ich noch so viel mehr im Umgang mit ihr lernen werde. Und darauf freue ich mich schon.

Natürlich gibt es Ereignisse, die meine Laune etwas trüben wie der neu aufgekommene Verdacht einer Epilepsie, weswegen wir einen EEG-Termin vereinbaren müssen, was ich noch nicht geschafft habe und die Auswertung der neuen Genetikuntersuchung, der sogenannten WES, wird ja hoffentlich bis zum nächsten Weihnachtsfest endlich da sein, wo ich euch dann gerne das Ergebnis mitteilen werde.

Aber mir ist es eigentlich egal, was dabei herauskommt.

Ich versuche einfach, jeden Tag für sich zu nehmen und zu genießen. Auch, wenn mir das natürlich nicht immer gut gelingt – ihr wisst schon, mental breakdowns und so eben. Doch die überwindet man, sobald man diese beiden zusammen sieht.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine besinnliche Weihnachtszeit, in der ihr euch auf das Wesentliche besinnt und auf die Dinge, die euch glücklich machen.

Lisa3

Vielen Dank liebe Sandra für diesen schönen Beitrag! Ihr macht das ganz toll!!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr.5

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Der 5.Dezember ist da – der Krampustag!

Wie gehts euch mit den Krampus/Perchten? Habt ihr Angst davor oder liebt ihr sie?

In unserer heutigen Geschichte, die eine Fortsetzung der Geschichte von Livia aus dem Vorjahr ist, geht es auch um eine Art Krampus oder Teufel: die Behörden, Krankenkassen und co, mit denen wir Eltern von behinderten oder kranken Kindern immer wieder zu kämpfen haben.

Aber lest selbst:

Tür Nummer 5: Livia-Aurora, Immer wieder alles!

Im ersten Teil unserer Geschichte habe ich euch erzählt, dass wir laut Ärzten entweder alles oder Nichts bekommen mit unserer Tochter Livia Aurora. Zum Glück haben wir sie und haben somit alles.

Das letzte Jahr war zum Glück ziemlich unspektakulär. Den letzten Winter hat sich Livia von ihrer schweren Lungenentzündung erholt und war wenig im Kindergarten. Im Frühling haben wir mit Hilfe von diversen Vereinen ein Pflegebett, einen Therapiestuhl und einen Buggy kaufen können umd wir konnten im Juni in unsere Erdgeschosswohnung umziehen. Den Umzug musste unser Papi zwar alleine durchziehen, weil wir wieder im Krankenhaus gegen eine Bronchitis kämpften.

Bei diesem Krankenhaus Aufenthalt haben wir auch eine Ärztin kennengelernt die sich nun endlich von Herzen um Livias Epilepsie annimmt und nach einem geplanten Krankenhaus Aufenthalt im September haben wir nun einen Namen für diese Epilepsie: Myoklonisch-Tonische Anfälle in Clustern mit Verdacht auf Lennox Gaustad Syndrom. Anhand des EEGS wurden Medikamente erhöht und angepasst und dann ging es ihr auf einmal besser. Das erste Mal nach 4,5 Jahren…

Und dann kam uns die GKK dazwischen, aufgrund von Sparmaßnahmen wurde ein Medikament von Livi gegen ein Genericon getauscht.

Ich hatte dabei kein gutes Gefühl und vor 2 Wochen dann hatte sie plötzlich Anfälle bei denen sie blau angelaufen ist. Zum Glück haben wir seit dem letzten Krankenhaus Aufenthalt eine Sauerstoffflasche und mein Mann hat toll gehandelt, er hat ihr gleich Sauerstoff und ein Anfallsunterbrechendes Medikament gegeben und er konnte den Anfall zu Hause aussitzen. 4 weitere solche Anfälle folgten und in der Zeit hab ich mit der neuen Ärztin Kontakt aufgenommen, sie vermutet einen Zusammenhang mit der Umstellung vom Medikament.

Ja und jetzt kämpfen wir um das Alte Medikament. Ein mühsamer Kampf den Menschen mit Behinderung und Krankheiten nur zu gut kennen. Immer muss man um bereits bewährte gute Medikamente kämpfen und um Hilfsmittel die einem offensichtlich helfen und die man braucht. Ein ewiger Kampf gegen Behörden, Ämter und Versicherungen.

„Die“ müssten mal zu rechnen beginnen was sie sich damit sparen, dass es soviele Eltern gibt, die Eva hier so liebevoll vorstellt, die ihre Kinder zu Hause 24Stunden/Tag 7Tage/Woche 365Tage/Jahr pflegen.
Wenn „die“ wüssten wie schwer sie einem das Leben machen mit dem Tausch von nur einem Medikament, nur weil da ein Trägerstoff ein anderer ist…

Gott sei dank hat Livia diese schwere Krampfepisode mittlerweile hinter sich und wir versuchen weiter unser altes Medikament zu bekommen, damit sie bald wieder Fortschritte machen kann. Jeder krampffreie Tag ist ein Tag an dem Livia die Chance hat etwas dazuzulernen. Mit ihren 4,5Jahren ist sie immer noch am Stand von einem 4 Monate alten Baby, motorisch und geistig, und trotzdem lernt sie. ??

Aufgrund der Erkältungszeit ist sie gerade wieder wenig im Kindergarten und wir genießen die Zeit daheim beim Kekse backen und beim Basteln vom Nikolaus-Sackerl.

Habt einen schönen Advent und vielleicht wollt ihr uns auf unserer Facebook-Seite folgen.

Vielen Dank dass ihr auch heuer wieder dabei seid!! Wir wünschen euch auch einen schönen Advent und viel Erfolg, dass ihr euer altes Medikament wieder bewilligt bekommt!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr. 4

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Heute lest ihr eine ganz bewegende Geschichte auf meinem Blog und zugleich eine ganz deutliche Warnung! NIEMALS NIEMALS NIEMALS SCHÃœTTELT EIN BABY!! NIEMALS!

Ein sehr ernstes Thema, wenn Eltern komplett die Nerven verlieren und ihr schreiendes Baby heftig hin- und herschütteln, damit es endlich still ist. Leider kommt es tatsächlich immer wieder vor, dass Eltern ihr kleines Kind aus Wut oder Verzweiflung kräftig durchschütteln. Weil sie das ständige Geschrei nicht mehr ertragen oder völlig überfordert sind.

Was viele jedoch nicht wissen: Gerade festes Schütteln kann im noch unreifen Gehirn eines Babys schwere gesundheitliche Schäden verursachen – bis hin zum Tod eines Kindes. In Deutschland werden jedes Jahr etwa 100 bis 200 Säuglinge und Kleinkinder mit einem Schütteltrauma in eine Klinik eingeliefert. Mehr als die Hälfte ist danach ein Leben lang schwer behindert, ein Drittel der Kinder stirbt daran. Grund genug über dieses ernste Thema zu sprechen und darüber aufzuklären, welch verheerende Folgen eine solche Ãœberreaktion haben kann.

Quelle: rund ums baby.de

Dass man Babys nicht schütteln darf, weil sie dabei ganz schlimme Verletzungen erleiden können, ist den meisten Müttern und Vätern bewusst. Leider gibt es immer wieder Mütter und natürlich auch Väter, möglicherweise besonders junge, oder psychisch nicht ganz gesunde, oder einfach enorm überforderte „Eltern“ oder eher „Erzeuger“ die trotz allen Warnungen, die man doch – sind wir ehrlich – wirklich überall im Internet und in der realen Welt finden kann, ihr Baby schütteln.

Vielleicht sind sie so unglaublich überfordert, haben exzessive Schreibabys oder können einfach ihre neue Rolle als Eltern nicht annehmen oder ernst nehmen, vielleicht sind sie sich ihrer Verantwortung über dieses neue Leben nicht bewusst…, ehrlich – ich habe keine Ahnung was sonst noch ein Beweggrund sein könnte, denn für mich ist das ganze einfach unbegreiflich wie es so weit kommen kann – nichts, wirklich gar nichts, entschuldigt es in meinen Augen wenn eine Mutter oder ein Vater das eigene Baby schüttelt. Dafür gibt es in meinen Augen keine Ausrede. Kein „oh dann kann ich es verstehen…“

Niemals niemals niemals könnte ich es verstehen, oder akzeptieren, oder irgendwie damit leben.

Ein Baby zu schütteln ist schwere Misshandlung und unverzeihlich! Man nimmt dem Kind das gesamte gesunde Leben oder tötet es im schlimmsten Fall sogar! Die gesamte Zukunft zerstört. Weswegen? Weil es nicht aufhören wollte zu weinen??

Ich kann es mir nicht vorstellen. Es ist unverzeihlich.

Je mehr ich darüber nachdenke desto bewundernswerter finde ich den Vater und die Stiefmutter des Jungen in meiner heutigen Geschichte.

Achtung: Dies zu lesen ist nicht ohne – aber lest es dennoch. Lasst euch von der unermesslichen Liebe dieser Eltern inspirieren, lasst diese Liebe auch in euer Herz.

Und den tapferen Eltern kann ich nur sagen: Ihr seid bewundernswert für eure Liebe, für eure Toleranz, eure Anpassungsfähigkeit und eure Kraft, euren Kampfgeist. Hut ab vor euch beiden!!

Tür Nummer 4: Julian – ein wertvolles Leben

Hallo,
Ich würde gern die Geschichte meines Stiefsohnes Julian mit euch teilen.

Mein Stiefsohn wurde im Juni 2009 als gesunder kleiner Junge geboren. Sein Papa lebte schon lang von der Mutter getrennt und war bereits mit mir zusammen.

Da die Mutter etwas überfordert war und noch Hilfe im Umgang mit Julian benötigte, wurde das Jugendamt eingeschaltet und die Mutter bekam eine Familienhilfe. Wir besuchten Julian jede Woche.

Doch schon nach 5 Wochen bekamen wir einen Brief von der Polizei, in dem Stand, dass Julian misshandelt wurde. Wir gingen sofort zum Jugendamt. Doch wir bekamen keine Auskunft. Die Jugendamtsmitarbeiterin saß vor uns mit Tränen in den Augen und meinte nur, dass alles so schlimm sei.

Papa dachte in dem Moment das Julian tot sei. 3 Monate durften wir Julian nicht sehen, da es uns die Mutter verboten hat. Nach 3 Monaten konnten wir Julian endlich wieder in den Arm nehmen.

Doch nichts erinnerte mehr an das gesunde kleine Baby.

Julian.jpg

Julian hat ein schweres Schütteltrauma erlitten. Er hatte schwere Hirnblutungen. Seine Schädeldecke musste entfernt werden. Die Ärzte glaubten nicht, dass er es überleben würde.

Doch Julian ist ein Kämpfer, er hat überlebt.  Trotz schwerer Hirnverletzungen ist er nun schon 8 Jahre alt.

Durch das schwere Schütteltrauma ist er aber schwerstbehindert und ein Pflegefall. Er hat eine starke Spastik, ist blind und hat Epilepsie. Und doch zeigt er uns das er glücklich ist. Viele OPs und Rückschläge mussten wir bewältigen, doch Julian kämpft weiter.

Nach 2 Jahren hat sein Papa endlich das alleinige Sorgerecht für ihn bekommen. Nun lebt Julian bei uns. Er hat zwei kleine Brüder, von dem einer auch ein besonderes Kind ist.

Wir genießen jeden Tag mit ihm und sind so glücklich, dass er das Schütteltrauma überlebt hat.

Vielen Dank, dass ich unsere Geschichte mit euch teilen darf. Ich finde diese Aktion sehr schön!
Liebe Grüße
Anja

Julian2.jpg

Ich danke euch für eure bewegende Geschichte, und für euer Engagement für diesen süßen Jungen! er hat das wirklich nicht verdient – genauso wenig ihr! Aber ihr macht das Beste daraus und gebt ihm ein liebevolles Zuhause indem er geliebt und gepflegt wird! Ihr habt meinen größten Respekt!

Alles Gute für euch und für den süßen Julian!

Wer mehr über Julian erfahren möchte kann dies hier tun!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr. 3

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Und schon ist der dritte Dezember und es ist Zeit für ein weiteres Türchen von meinem #bringbackthelove Adventkalenders.

Warum gibt es diesen Kalender?

Ich finde einfach das wir alle mal wieder Good News nötig haben und daher habe ich meine bekannten, die auch Eltern von besonderen Kindern sind gebeten, mir eine Geschichte über ihre kleinen Helden zu verfassen.

Viele davon haben schwere Krankheiten oder Behinderungen mit denen sie zu kämpfen haben und leisten täglich Unglaubliches. Und diese Kraft, die grenzenlose Liebe die diese besonderen Menschen begleitet soll uns inspirieren, und uns zeigen das unsere Welt, trotz all den negativen Nachrichten die uns täglich begegnen, ein wunderschöner Ort ist. Wir müssen uns nur mal wieder ein bisschen Liebe zurück in unsere Herzen holen. #bringbackthelove

Tür Nummer 3: Susannes langer Weg zur Diagnose Tuberöse Sklerose

Susanne wurde am 05. Mai 1992 als gesundes Kind geboren.

Mit ca. 7 Monaten fing sie plötzlich an ohne ersichtlichen Grund zu weinen/jammern, streckte Arme und Beine von sich und dehnte sich weit nach hinten. Sie wurde blass sackte in sich zusammen und sekundenschnell wie es kam so ging es auch wieder vorbei.

Susanne hatte damals bis zu 15 solcher Anfälle Tags wie Nachts,
ansonsten entwickelte sie sich normal. Sie konnte mit 11 Monaten laufen, auch das sprechen erlernte sie völlig normal. Da diese „Anfälle“ aber immer schlimmer wurden, suchten wir verschiedene Ärzte auf, die uns  leider nicht weiterhelfen konnten. Scheinbar auch nicht ernst genug nahmen.

Unser Kinderarzt meinte es wäre Zorn und man könne eben nichts dagegen machen.
Die Ärzte hielten mich für hysterisch, ich würde Symptome bei meiner Tochter feststellen die es nicht gäbe. Mit drei Jahren kam Susanne in den Kindergarten, ganz normal, sie wurde aber in ihrer Bewegung total eingeschränkt da wir jeder Zeit mit einem dieser „Anfälle“ rechnen mussten. Susanne wurde immer moppeliger da sie weniger Bewegungsfreiheit hatte als andere Kinder. Sie hatte auch des Öfteren eine „Versteifung“ in ihrem linken Bein, dann musste sie auf der Stelle stehen bleiben bis es vorbei war.

Mit ca. 4 Jahren brach sich Susanne dann einen Arm, worauf sie nicht mehr laufen wollte.

Wir führten es auf eine Art Angst vorm laufen zurück, und bemühten uns immer wieder sie zum Laufen zu bewegen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Susanne bereits 30 kg, wo auch immer wir hin gingen, musste ich sie tragen. Susanne fing wieder an einzunässen und sie kotete wieder ein.
Unser Arzt sah es nur als ein Erziehungsproblem an. Susanne fing an Sätze zu verdrehen. Anstatt „ich hab dich lieb“ sagte sie „habe lieb dich“.
Sie nahm an Ihrer Umwelt kaum noch teil, an spielen war gar nicht mehr zu denken.
Durch viel Geduld und Ausdauer, auch meiner Mutter, erreichten wir das Susanne wieder zu laufen begann. Wir suchten einen Logopäden auf, der Susanne auch sprachlich helfen konnte. Da Ihre „Anfälle“ aber nicht besser wurden, suchten wir ständig nach einem Arzt der uns weiter helfen könnte. Leider vergebens, nicht einmal eine Computertomographie brachte eine Lösung „bitte weiter beobachten“ sagten uns die Ärzte immer wieder.

Als Susanne knapp 6 Jahre war, kam ich durch eine Reihe vieler Umstände in eine Klinik in München, leider konnte auch dort trotz zahlreicher Untersuchungen nicht festgestellt werden was Susanne fehlte. Wir bekamen verschiedene „Wahrscheinlichkeits-“ Krankheiten genannt, allerdings nahm man uns das erste Mal ernst.

Sie gaben Susanne Medikamente, so genannte Antiepileptika, welche sofort anschlugen und Susannes „Anfälle“ blieben aus.

Susannes ganze Motorik wurde von Tag zu Tag besser, sie wurde richtig mobil.
Ihr ganzes Wesen änderte sich positiv. Susanne konnte eine Schule besuchen, leider eine für „schwererziehbare“ und „lernschwache“ Kinder, da sie „zu gesund“ für eine Behindertenschule war, aber auch keine Regelschule besuchen konnte. Susanne entsprach keiner Norm, galt aber auch nicht als behindert. Sie war eben ein Grenzfall.

Mit ca. 8 Jahren traten plötzlich wieder Anfälle auf, wir suchten verschiedene Neurologen auf die uns leider auch nicht weiterhelfen konnten, sie sahen auf dem EEG zwar eine Krampfbereitschaft, aber was es sein könne wusste niemand.
In der Zwischenzeit bekam Susanne rote Pünktchen im Gesicht, um die Nase herum, aus denen manchmal Blut kam. Weder Hautarzt noch Kinderarzt konnten damit etwas anfangen, also ging man davon aus das es von den starken Antiepileptika kam.
Susanne wurde auch immer dicker, sie hatte richtige Fressattacken.

Im Jahr 2000 musste Susanne in eine Klinik nach Frankfurt zur Entwicklungsdiagnostik, dort wurde sie wieder auf den Kopf gestellt. 6 Wochen Frankfurt, und man wusste Susanne hat eine Entwicklungsverzögerung, dazu brauchten die Ärzte 6 Wochen. (Wahnsinn oder?)
Auch hier wurde die Krankheit TS (Tuberöse Sklerose: Durch 2 Gene ausgelöste Erkrankung die zu einer Störung des normalen Gewebes und unkontrollierten Zellwachstum sowie zur Tumorbildung führen) wieder erwähnt als Verdacht, aber bestätigen könne man diese Krankheit nicht. Und wirklich sagen was TS ist konnte mir auch keiner.

Also ging unser Leben wie gewohnt weiter, Susannes Anfälle gehörten zum Alltag dazu.
Da wir aber nicht aufgeben wollten, man lebt besser mit einer bösen Diagnose als in dieser Ungewissheit, schleppte ich Susanne 2002 wieder in die Kinderklinik. Sie wurde auch dort erneut auf den Kopf gestellt, und dieses Mal bekam ich die Diagnose TS.

Dieselbe Klinik in der alles anfing.

Auf dem CTR (Computertomographie) konnte man jetzt Veränderungen sehen. Nach fast 10 Jahren konnte man uns endlich eine Diagnose nennen. Ich fand endlich einen Kinderarzt der sich mit TS auskannte, dieser Arzt erklärte mir, erst mal richtig, was es mit TS auf sich hat. Wir hatten uns in der Zwischenzeit einer Selbsthilfegruppe angeschlossen: Tuberöse Verein Deutschland e.V.

Dort lernte ich auch sehr viel über TS, mehr als viele Ärzte wissen, und das obwohl sie in Ihrer Studienzeit auch über diese Krankheit informiert werden. Susanne hatte viele Anzeichen die man hätte erkennen müssen: Autistische Züge, Anfälle, weiße Flecke, die Angiofibrome im Gesicht.

Wir konnten und können gegen diese unheilbare Krankheit zwar nichts machen, aber zumindest teilweise die Symptome lindern.

Mit 13 Jahren bekam Susanne noch „Tumore“ im Herzen, wodurch Sie Herzrhythmusstörungen bekam. Es folgten viele Krankenhausaufenthalte und eine schwierige Zeit für die gesamte Familie. Susanne hat noch 3 Brüder. (einen Älteren und 2 jüngere)

Die Krankheit schreitet langsam voran, im Laufe der Zeit bekam Susanne noch einen Riesenzellastrozytom im Hirn und wir erhofften uns 2009 durch eine Hirn OP, eine Besserung der Anfälle und der Gesamtsituation. Wir konnten durch die OP in Marburg die Anfälle zwar reduzieren, aber leider ist Susanne bis heute noch nicht Anfallsfrei. Wir haben alle möglichen Antiepileptika ausprobiert, aber bis heute keine Anfallsfreiheit erzielt.

Einige Monate nach Ihrer Hirn OP setzen psychische Angststörung ein und diese haben wir bis heute nicht im Griff.

Susanne wohnt nun in einem Wohnheim, dort ist sie unter Gleichgesinnten und fühlt sich auch sehr wohl. Sie ist in der Lage in der Handmontage zu arbeiten, kann laufen, sprechen und Ihren Willen äußern…was viele mit dieser Erkrankung nicht können.

Dadurch dass Sie Ihr Leben rundherum mitbekommt und soweit geistig fit ist, fällt es Ihr oft schwer zu verstehen das sie anders ist und kein „normales“ Leben führen kann.

Wir haben bis zum heutigen Tag einen Kampf mit dem Krampf…da Ihre Krankheit dominant vererbbar ist, haben wir uns früh damit abfinden müssen, dass Suanne keine Kinder bekommen sollte. Unser nächster Kampf gilt einer Verhütung mit der Susanne gut leben kann, denn aufgrund der Antiepileptika und der Grunderkrankung darf/soll Susanne nicht hormonell verhüten.

Heute ist Susanne 25 Jahre trotz allem haben wir gelernt mit der Krankheit zu Leben und Susanne ist eine erwachsene junge Dame geworden, die Ihr Leben trotz der Anfälle zur Gänze lebt.

susanne

#bringbackthelove Adventskalender Tür 2

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Wie war euer Start in die Adventszeit?

Bei uns war es bislang noch nicht so besinnlich, da ich die meiste Zeit krank im Bett gelegen bin. Nun geht es langsam bergauf und morgen steht dann basteln und dekorieren am Plan 🙂

Heute habe ich wieder eine super schöne Geschichte im #bringbackthelove Adventskalender für euch deren Ende noch lange nicht in Sicht ist! Vielleicht erinnert sich ja der eine oder andere unter euch an den kleinen Fynn, der letztes Jahr schon seine Geschichte mit uns teilte.

Heute k̦nnt ihr den 2.Teil davon lesen Рdie Fortsetzung sozusagen!

Viel Freude beim lesen des 2.Teils von Charge on Fynn – und lasst euer Herz mit Freude erfüllen!

Tür Nummer 2: Charge on Fynn!

Es freut mich heuer wieder dabei sein zu dürfen.

Unsere Geschichte begann am 25.7.2014 als Fynn geboren wurde mit dem Charge Syndrom.
Fynn ist Rechtsherz Hypoplast mit Ebstein Anomalie, ASDII, Valvuläre pulmonalstenose, Trikuspidalklappen Insuffizienz und Double Outlet Right Ventricle.
Er ist links blind und taub, retardiertes Längenwachstum, schwere Gedeihstörung, beidseitige Choanalatresie, Anomalie der Ohren, leichte Daumen Fehl Stellung, muskulär hochgradig hypoton, Wahrnehmungsstörung, Schluckstörung.

Das letzte Jahr hat sich viel getan!
Die Frühförderung besucht uns 1x in der Woche und übt mit Fynn Motorik und auch das er Dinge zulässt die er aufgrund seiner Taktilen Überempfindlichkeit nur schwer ertragen kann.
Dabei hat uns auch die Ergotherapie sehr geholfen.
Derzeit hat Fynn gerade einen Block Logopädie mit einem Mann, wo man wieder deutlich merkt das er auf Männer viel besser regiert als auf Frauen.
Ich glaube Fynn ist aufgrund unseres langen Krankenhausaufenthaltes etwas traumatisiert und verbindet mit Frauen sofort Krankenschwestern.
Gott sei Dank hatten wir das letzte Jahr keinen langen Krankenhaus Aufenthalt.
Ein paar kleine stationäre Besuche bei Krankheit, aber mehr auch nicht.
Oft blättere ich die Fotos durch als wir die ersten 6 Monate im Krankenhaus waren und denke mir, Wahnsinn wie er sich entwickelt hat.
Wie stark er ist, so viel gekämpft hat und bis jetzt immer gewonnen hat. Obwohl er doch, nicht nur einmal, dem tot so nahe war.

Gerade die letzte Zeit denke ich da wieder sehr oft daran.
Im August 2017 hatten wir Routine Herzkatheter in Linz…. geplant war eine Ballon Dilatation der Herzklappe um Fynn den Druck zu nehmen.
Schon beim einspritzen des Kontrastmittels wurde sichtbar das etwas nicht stimmt.
Und da war es plötzlich, im Herzschall nicht sichtbar gewesen, ein Aneurysma an der Herzklappe.
Die Herzklappe die sie ihm im März 2015 transplantiert hatten.
2014 wurde auch schon eine transplantiert.
Ja, insgesamt waren es schon 7 Herzoperation die dieser kleine Körper aushalten musste.

Sie versuchten im Herzkatheter die engstelle zu dehnen, möglich waren nur 8mm, sie zogen unseren Herzchirurgen herbei um zu besprechen wie es weitergehen soll. Auf sein anraten hin wurde der Eingriff abgebrochen da das Risiko zu hoch war das Aneurysma weiter reißen zu lassen.


Am nächsten Tag kam dann unser Herzchirurg und erklärte mir die Situation, ich durfte mir auch die Aufnahmen des Herzkatheters ansehen… es sah wirklich nicht gut aus.
Einzige Möglichkeit die wir haben, ein erneuter Klappen Tausch.
So bekamen wir schließlich den OP Termin für 20.12.2017.
Ja Linz hat uns wieder….
Wieder bangen und hoffen.
Dieser Gang zum OP Saal, sein Kind an der Schleuse abgeben.
In die Hände der Ärzte.
Du weißt jetzt, dass das Herz deines Kindes runtergekühlt wird, kurze Zeit still gelegt werden muss um diese Herzklappe zu ersetzen.
Alles muss schnell gehen denn er darf nicht zu lange ohne Sauerstoff sein.
Dann endlich der ersehnte Anruf, alles ist gut gegangen!
Dein Kind kommt zurück, intubiert, überall Perfusor, Kabel und Schläuche.
Das alles zählt nicht, das wichtigste dein Kind lebt!

Ich habe immer gehofft das wir diesen Tag noch hinauszögern können, doch die Realität holt einen schneller ein als man denkt.
Die letzte Zeit vor dem großen Tag verbringt man nochmal sehr intensiv zusammen.
Obwohl man weiß was auf einen zukommt, wird die Angst nicht weniger.
Unser erstes Weihnachten das wir im Krankenhaus verbringen werden. Ein komisches Gefühl.
Ein Gefühl das wir hoffentlich nicht mehr so schnell erleben werden.

Drückt uns die Daumen!
Wir wünschen allen eine schöne Weihnachtszeit!

besucht doch Fynns Facebookgruppe wenn ihr mehr von ihm lesen wollt!

Hallo!
H erzlich Willkommen in unserer verrückten Welt! Schön, dass du da bist!
Wer bloggt hier?
Das bin ich! Verheiratete Mama von zwei Mädels, aus Oberösterreich, durch und durch Chaotin, Weltverbesserin, Träumerin und noch vieles mehr, namens Eva. Meine große Tochter Haylie litt am seltenen Tay-Sachs Syndrom und hätte eigentlich nur ca. 3 Jahre alt werden "dürfen", doch sie war eine Superheldin und kämpfte fast 8 Jahre gegen diese Krankheit! Hier lest ihr über unser Leben mit einer tödlichen Krankheit, wie wir mit der Trauer umgehen, aber auch allerhand aus unserem ganz normalen Mami-Wahnsinn!
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