#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr. 11

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In 13 Tagen ist Weihnachten!!! Wow, die Zeit verrinnt nur so! Wie geht es euch in der Weihnachtszeit? Ist es stressig mit all der Planung und den Geschenken und so weiter? Oder geht ihr es eher locker an, so wie wir und macht euch selber keinen Stress?

Wir genießen die Zeit gemeinsam und hoffen auf ein tolles Weihnachtsfest zu viert, die meisten Geschenke sind gekauft und sogar Kekse konnten wir schon backen.

Mein Mann möchte nun noch ein bisschen Baumschmuck selber basteln, ganz in Ruhe und natürlich gemeinsam mit den Kindern.

Bei uns ist also alles sehr gelassen, wir wollen uns in den Vorweihnachtsstress nicht hineinziehen lassen 🙂

So freuen wir uns umso mehr auf den Heiligen Abend!

Und damit ihr euch auch heute die Wartezeit bis Weihnachten etwas versüßen könnt und euch auf euer Herz und die Liebe und Freude besinnen könnt, gibt‘s heute wieder eine sehr bezaubernde Geschichte für euch!

Viel Freude beim Lesen!

Tür Nummer 11: Frieda – ein Brief an Mami

Liebste Mami, …

Wurde ja auch mal Zeit, das ich da bin. Ich freue mich so sehr. Mami hat sich mich soooo sehr gewünscht, aber erst jetzt darf ich kommen, endlich ist es soweit. Ich spüre meine Mami überall. Es ist schön warm und kuschlig hier drin und ich höre Mami`s Herzschlag. Hier ist es schön.

*

Ich wachse immer weiter und werde immer größer. Weißt du schon wie groß ich bin, Mami? Ich bin jetzt in etwa so groß wie eine Feige und bestimmt auch genauso süß. Meine Finger und Zehen sehen schon genauso aus wie es sein soll. Ich saug sehr gerne daran und spiele mit ihnen. Sogar Fingernägel und schwarze Haare auf dem Kopf habe ich schon. Du wärst bestimmt ganz stolz auf mich, Mami. Ich finde es schön dir so nahe zu sein.

*

Heute habe ich bereits die Größe einer Mango erreicht. Aber irgendetwas stimmt nicht. Mami ist traurig, das spüre ich. Etwa wegen mir? Stimmt etwas nicht? Ich freue mich doch so sehr bald bei meiner Mami zu sein. Ich gehe hier nicht mehr weg. Ich will so sehr zu meiner Mami und meiner Schwester und meinen Papa, deren Stimmen ich so oft hören kann. Was macht nur meine Mami so traurig? Etwa mein Herz? Ich spüre, dass es nicht so ist wie bei anderen Babys. Aber wir schaffen das Mami. Bald wirst du mich im Arm halten.

*

Heute bin ich ganz schön groß, schon 51 Zentimeter. Nicht mal ich hätte geglaubt einmal so groß zu werden. Bin ich nicht erst so groß wie eine Weintraube gewesen? Ich spüre wie meine Mami über mich streichelt und höre ihre Stimme. Ich liebe es, wenn sie mit mir spricht. Es klingt so schön, ich hab dich so lieb, Mami. Sie ist ganz aufgeregt und ihr Herz schlägt ganz schnell. Passiert heute etwas? Ich habe es immer noch ganz kuschelig warm und bin ganz nah an meiner Mami, so wie ich es gern habe. Auf einmal geht das ganze Wasser um mich herum weg, aber wohin? Jetzt ist es nicht mehr so schön kuschelig! Ich hab Angst, Mami! Was passiert mit mir?

*

Ich spüre kein Wasser mehr um mich herum und es ist so kalt. Warum ist es so kalt? Ich höre meine Mami nicht mehr. Wo ist Sie? Ich schreie und kann ganz viele Menschen hören, doch kein Herz schlägt wie das meiner Mami! Ich will zu ihr! Du musst mich doch beschützen Mami! Ich schreie so laut ich kann und endlich höre ich es.
Ich spüre an meiner Seite ganz warme Haut und ihr Herz. Endlich bin ich wieder bei ihr. Es ist immer noch kalt, aber meine Mami nimmt mich ganz fest in den Arm, sodass ich mich bald wohl fühle. Ich hab dir doch gesagt, dass wir das schaffen und das du mich bald in den Arm nehmen kannst.

*

Ich spüre nicht mehr so oft das Herz meiner Mami. „Die Ärzte“ wie meine Mami sie nennt, haben mir einen „Stand“ gesetzt. Kurz ging es mir besser, aber jetzt habe ich wieder Angst, denn ich bekomme nicht mehr so gut Luft. Mir geht es gar nicht gut. Was passiert nun mit mir? Ich werde weggebracht von dir und man operiert mir etwas in den Hals. Dadurch bekomme zwar mehr Luft aber es tut so weh. Ich bin stark für dich Mami, ich werde kämpfen bis zum Schluss.

*
Siehst du mich Mami? Siehst du wie gut ich wachse und wie toll ich deine Finger schon festhalten kann? Du freust dich, weil wir heute zum ersten Mal weit weg vom Krankenhaus sein werden. Nach einem fünf Monatigen Aufenthalt werden wir heute bei der Hochzeit meiner Tante dabei sein. Ich hab dir doch gesagt wir schaffen das, Mami! Ich werde immer stark für dich sein.

*

Mami sagt, dass ich heute am Herzen operiert werde. Ich habe Angst, aber Mami sagt auch dass ich stark sein muss. Ich bin sehr stark. Sieh nur, was wir schon geschafft haben, wie groß ich bin und was ich schon alles alleine kann.

*

Nach elf Stunden habe ich es endlich geschafft. Mami ist so stolz auf mich und ich freue mich das sich das kämpfen gelohnt hat und bald mit meiner Familie Zuhause feiern kann. Selbst die Ärzte hätten nie geglaubt, dass ich mich einmal so gut entwickele. Ich bin eben ein kleines Wunder und eine große Kämpferin.

~
Frieda Hunger wurde am 8. März 2016 in Leipzig mit einem schweren Herzfehler geboren. Nach ihrer Geburt wurde ebenfalls festgestellt, dass ihre Lunge nicht richtig entwickelt und verwachsen ist, woraufhin ihr ein Tubus gelegt werden musste. Im Februar 2017 fand ihre bisher schwerste Operation, die über elf Stunden gedauert hat, statt. Ihren ersten Geburtstag musste sie leider im Krankenhaus verbringen, aber der Besuch von Oma und Post aus ganz Deutschland versüßten ihr den Tag. Kurz nach ihrem ersten Geburtstag durfte sie dann endlich nach Hause. Sie ist noch nicht „gesund“ und wird wohl auch immer ein paar Probleme haben, aber sie ist eine große Kämpferin und gemeinsam schaffen wir alles.

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Vielen Dank Babett für diese schöne Geschichte! Frieda scheint ein ganz starkes Mäuschen zu sein!! Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und eine ganz schöne und besinnliche Adventszeit!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr.10

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Auch heute gibts wieder eine sehr bewegende Geschichte im #bringbackthelove Adventskalender. Ich bin schon ziemlich müde vom heutigen Tag, daher gehts gleich ohne große Umschweife los:

Tür Nummer 10: Liam – Durch Schicksal zum Kämpfer

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Unsere Geschichte fängt noch vor Liam’s Geburt an.

Mein Mann und ich haben am 26.07.2008 geheiratet. Wir waren sehr glücklich und blickten gemeinsam in unsere Zukunft mit Kindern, als Familie. Ein paar Monate nach unserer Hochzeit entschlossen wir uns untersuchen zu lassen. Einfach für uns, um unseren Kinderwunsch zu erfüllen. Leider endete die Untersuchung meines Mannes nicht wie geplant. Es stellte sich ein halbes Jahr nach unserer Hochzeit heraus, dass er einen Gendefekt hat, das Klinefeltersyndrom (XXY Chromosomen). Dieser Gendefekt kann sich so wie andere Gendefekt bei dem einen mehr und bei dem anderen weniger auswirken. Leider hat es meinen Mann eher mehr erwischt, zu wenig Testosteron wird produziert, infolge dessen hat er Azoospermie – Unfruchtbar.

Es traf uns eiskalt und sehr hart. Es folgten viele Untersuchungen. Mein Mann musste anfangen ein Testosteron-Gel auf den Oberkörper aufzutragen, denn wenn er das nicht machen würde, bekommt er mit 30 Osteoporose. Aber leider änderte dies nichts an der Unfruchtbarkeit. Unser erstes Jahr als Ehepaar bestand also darin dieses Schicksal zu verarbeiten und uns damit auseinander zu setzen, was wir nun machen würden.

Ich konnte mir für mich ein Leben ohne Kinder nicht vorstellen. Wir erkundigten uns über Möglichkeiten, Adoption oder Befruchtung durch Fremdsperma. Es war ein schwerer Kampf für meinen Mann und eine harte Prüfung für uns als Paar. Wir entschieden uns für letzteres und gleich beim ersten Versuch hat es funktioniert und wir erwarteten unser erstes Kind.

Unser Wunschkind, endlich war es soweit. Wir konnten es nicht erwarten endlich Eltern zu werden. Die Schwangerschaft verlief perfekt und wir waren so überglücklich das gleich nach dem ersten Versuch erleben zu dürfen.

Der 26.06.2010 war, der schönste aber auch der schlimmste Tag unseres Lebens. Es war genau einen Tag vor dem errechneten Geburtstermin. In der Früh bekam ich Wehen. Ich rief im Krankenhaus an und sprach die weiteren Schritte mit der Hebamme ab.

Wir sollen warten. Um acht Uhr fuhren wir dann in die Klinik da die Wehen schon sehr regelmäßig kamen. Wir bezogen den Kreißsaal und ab Mittag begann die Geburt richtig voranzuschreiten. Mein Ziel war eigentlich der Geburtshocker, nur leider verloren Sie gegen 15 Uhr die Herztöne unseres Sohnes. Davor war ich schon sehr kraftlos und verlor auch zwei Mal das Bewusstsein. Die Herztöne unseres Sohnes waren nur noch sehr schwach und plötzlich waren sehr viele weiße Kittel im Geburtszimmer. Aber keiner machte etwas.

Es war 16:15 Uhr, ich blickte nach unten, mein Sohn war auf der Welt! Sein Körper war blau, er bewegte sich nicht, er schrie nicht. Die Hebamme sagte mein Mann solle noch schnell die Nabelschnur durchtrennen. Dann packten sie unseren kleinen Sohn, unser ein und alles, und liefen mit ihm aus dem Kreißsaal. Ich schickte meinen Mann hinterher. Plötzlich war ich alleine mit der Hebamme, und fragte mich: was war geschehen? Ich verstand die Welt nicht mehr.

Mein Mann kam zurück, und erzählte das unser Sohn auf die Intensivstation gebracht wurde und wir uns einen Namen überlegen sollten. Aber wie könnte ich das, wenn ich ihn nicht einmal richtig gesehen habe? Vier Stunden wussten wir nicht ob unser Sohn noch lebt.

Dann durften wir endlich zu ihm. Er hing an so vielen Maschinen. Er wurde in einen Tiefschlaf gelegt, gekühlt (auf 34 Grad), beatmet und mit vielen Medikamenten vollgepumpt.

Liam, sein Name ist Liam.

Was war geschehen? Der Frauenarzt meinte vor ein paar Tagen noch ,,Sie können sich auf einen gesunden, kräftigen Jungen freuen!“.

Der Grund war schwerer Sauerstoffmangel, aber keiner wusste warum, keiner konnte sich erklären wieso unser Sohn fast gestorben wäre. Er lebt, wir hofften und beteten jeden Tag, dass er das alles überlebt. Er kämpfte, er kämpfte sich zurück ins Leben.

Keiner wusste wie seine Zukunft aussieht. Es könnte sein, dass eine leichte Behinderung bleiben wird, oder aber er ist schwerstbehindert. Keiner traute sich etwas zu sagen.

Es folgten Physiotherapien, Untersuchungen und wir hofften, dass Liam doch glimpflich davongekommen sei.

Ein Jahr nach der Geburt erhielten wir Liam’s Diagnose – Infantile Cerebral Parese (ICP) – Athetose. Im Hirn wurden die Basalganglien geschädigt, dieser Bereich steuert die Muskeln. Liam erhält Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Hippotherapie.

Liam hat eine schwere körperliche Behinderung. Er kann nicht alleine sitzen, stehen, essen, trinken, sprechen. Er braucht für fast alles unsere Hilfe.

Er macht Fortschritte, aber Sitzen wird er vermutlich nie können. Geistig ist er allerdings top fit. Er steuert seinen Sprachcomputer mit einer Augensteuerung. Liam ist ein Kämpfer, er versucht das beste aus seiner Situation zu machen. 2013 kamen unsere Zwillingsmädchen nach der 5. künstlichen Befruchtung 5 Wochen zu früh per Kaiserschnitt zur Welt. Liam liebt seine Prinzessinnen über alles. Der Alltag ist oft schwer, aber wir schaffen das, Liam schafft das – er ist unser Krieger und wir sind sehr stolz auf ihn.

Liebe Grüße Kerstin

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Vielen Dank Kerstin für eure Geschichte und weiterhin alles alles Gute für euch und eure Familie! Ich wünsche euch noch eine wunderschöne Adventszeit!! Genießt die ruhige Zeit als Familie!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr.9

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Schnee Schnee Schnee.. Ãœberall Schnee. Zumindest auf dem netten Wanderberg den wir heute bestiegen haben um Stefans Cousin – von uns liebevoll Onkel Markus genannt, in seiner kleinen kuscheligen Almhütte zu besuchen.

Es war so kalt und es war auch ein bisschen anstrengend (vor allem wegen meinem doofen Husten und Kopfweh) aber es war schön! Fast die ganze Familie war mit dabei und wir wurden mit leckerem Wildkalbragout bekocht und sind Schlittenfahren gegangen mit der kleinen Helena. Für Haylie wäre das natürlich nichts, darum ist sie wohl und sicher bei ihrem Papa übers Wochenende.

Wie war euer Tag? Habt ihr auch schon den Schnee begrüßt?

Heute habe ich wieder eine sehr schöne Geschichte für euch!

Tür Nummer 9: Johannes – Großer Tiger – kleiner Tiger

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Irgendwann um die Weihnachtszeit 2013 war sie da. Sie lag einfach im Wohnzimmer herum, riesig groß und schlecht gelaunt. Sie, die Tigerin, wurde mir als Krafttier zur Seite gestellt. Freundlich war sie nicht, aber wirksam. Ihr Fell glänzte, die Krallen waren sehr lang und messerscharf und ihr Kopf riesig. Mit der ist nicht zu spaßen. Damals ahnte ich noch nicht, wie sehr ich sie brauchen würde.

Mein kleiner Sohn Johannes lag in dieser Weihnachtszeit noch auf der Nicu im AKH. Neben einer Lungenentzündung die er überstehen musste, kamen langsam auch andere Diagnosen auf. Immer wieder hatten die Ärzte neue, schlechte Nachrichten. Diese Worte trafen mich wie Keulenschläge. Am 23.12.2013 nahm ich dann die Tigerin mit ins AKH. Johnny hatte eine MRT Untersuchung, man wollte mir das Ergebnis aber erst nach Sylvester sagen, weil der Arzt auf Urlaub war. Die Tigerin hat das anders veranlasst. Von da war sie immer an meiner Seite.

Wir ahnten damals noch nicht, welche Schlachten wir zu kämpfen hatten. Die Tigerin hat sich nicht immer vorbildlich benommen, aber gekämpft hat sie. Leider blieben wichtige Tigerdinge auf der Strecke. Fellpflege, Krallen stutzen, einfach in der Sonne liegen und ordentlich fressen – dafür ist oft keine Zeit. Ein Kampf jagt den anderen.

Und der kleine Tiger? Nun, Johannes wächst und er macht sein Ding. Johnny ist nun 4 Jahre alt und kann seit einigen Monaten frei sitzen. Er kniet und zieht sich ins Stehen hoch. Manchmal muss die Tigerin hinspringen und ihn vor einer Verletzung zu schützen. Ich erzähle Johnny am Abend gerne kleine Tigergeschichten, die immer mit „großer Tiger – kleiner Tiger“ beginnen. Dabei versuche ich ihm zu erklären, warum wir wieder streiten und kämpfen müssen. Warum er wieder ins Spital muss oder eine Therapie braucht. Johannes ist nonverbal, aber ich weiß, dass er die Tigergeschichten begreift.

Ich habe in den vergangenen 4 Jahren insgesamt 16 Mal die Rettung gerufen. Es waren immer wieder Infekte bei Johnny, die intensivpflichtig geworden sind. Wir haben unzählige Nächte im Krankenhaus verbracht. Die Tigerin kennt das AKH Wien wie keine andere Raubkatze. Inzwischen kennt man im dort auch die Tigerin. Die schlimmsten aber auch die schönsten Momente in den letzten 4 Jahren wurden von ihr begleitet. Oft hat sie am Ende einer Debatte ihre Krallen begutachtet und „Geht doch!“ geknurrt.

Im Sommer 17 fällt mir auf, dass es der Tigerin schlecht geht. Sie ist abgemagert, ihr Fell ist stumpf und hat kahle Stellen. Sie wirkt kraftlos, ist aber aggressiv und der Schwanz schlägt wild am Boden auf. Es ist alles zu viel geworden für 1 Tigerin. Sie braucht eine Auszeit – Ich brauche eine Auszeit. Mein Körper kann nicht mehr, meine Seele ist verletzt.

Der kleine Tiger setzt sich zur großen Tigerin und beide beschließen einen anderen Weg zu gehen. Der neue Weg soll weniger steinig sein und etwas langsamer wollen sie auch gehen. Sie wollen mehr von der Welt sehen und auch andere Tiger treffen. Die große Tigerin braucht dringend Fell- und Krallenpflege. Sie muss ordentlich fressen und sich öfter in die Sonne legen. Der kleine Tiger macht sein Ding, aber er erinnert die große Tigerin immer wieder an das Wichtigste: Tiger sind auch Schmusekatzen!

Großer Tiger – kleiner Tiger

Die Geschichte meines Krafttieres. Ich bin die Mama von Johannes/ Johnny; geb. 5.12.2013; Asphyxie, genet. Veränderung auf Chromosom 3 und 3, hypoton, nonverbal, Rollikind mit Ambitionen zum Stehen und Gehen.

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Vielen Dank Petra für diese tolle Geschichte! Ich wünsche dir und deinem kleinen Tiger alles Gute – viel Erholung auch für die große Tigerin!

Eine wunderschöne und stressfreie Adventszeit euch beiden!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr. 8

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Auch heute gibt es wieder eine wunderschöne Fortsetzung einer Geschichte aus dem letzten Jahr (ihr findet sie hier!): Die kleine Livia – unser „Duracell-Häschen“.

Dieses kleine Wunder hatte als Extremfrühchen einen sehr schweren Start ins Leben, aber sie ließ sich davon nicht aufhalten und gibt alles um aufzuholen was ihr in ihrer Entwicklung noch fehlt. Ein Häschen mit ganz viel Kampfgeist – das mag ich besonders! 🙂

Aber lest selbst:

Tür Nummer 8: Unser „Duracell-Häschen“ Livia

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Letztes Jahr durfte ich schon von unserem Sonnenschein Livia erzählen (Extremfrühchen mit 564g und 30 cm in SSW 29+1, schwere Epilepsie, Kleinhirnfehlbildung, globale Entwicklungsverzögerung…) und freue mich, nun wieder von ihr berichten zu dürfen.

Leider hatte das Jahr 2017 nicht nur Positives für uns mitgebracht. Schien es doch als wären die Anfälle endlich Geschichte, ging es im Februar nach einem Fieberkrampf wieder erneut los. Leider fiel auch das letzte EEG im Herbst auch schlecht aus…

Dennoch: Livia lässt sich nicht unterkriegen! Sie ist eine wahre Kämpferin und es ist eine Freude, ihre Entwicklung zu beobachten – auch wenn sie weit hinter der von Gleichaltrigen ist…

Im Frühjahr begann sie eine Spielgruppe zu besuchen und während die anderen Kinder – alle damals unter zwei Jahren – ihr bereits wegliefen, hatte Livia ihre eigene Fortbewegungstechnik: sie krabbelte oder hüpfte wie ein kleines Känguru auf den Knien herum. Bevorzugt zum Fenster, aus dem sie gerne schaut.

Sie hat im Sommer dann sogar gehen gelernt und zugleich das Türen öffnen… somit mussten wir unseren Wohnbereich nun zu einem halben „Hochsicherheitstrakt“ umbauen. Denn die Mobilität zeigte uns die nächsten Herausforderungen: Weglauftendenz ohne Gefahrenerkennung… Wie erfreulich einerseits dieser Entwicklungsschritt ist, so anstrengend ist es gleichzeitig, keine Minute mehr sitzen zu können. Es ist mitweilen sehr anstrengend, ständig hinter dem kleinen „Duracell-Häschen“ hinterher zu jagen…

Livia hat nun auch Interesse an Autos entdeckt. Jedes kleinste Detail eines Vehikels in Zeitschriften oder sogar im Fernsehen wird von ihr entdeckt und mit „rrrr“ kommentiert. Somit sind wir bei der Kommunikation. Leider ist es nicht immer einfach, diesen kleinen, zeitungszerlegenden Wirbelwind zu verstehen. Ihre Kommunikation reduziert sich vor allem auf Arme ausstrecken und das Gesicht oder einen Finger des gewünschten Gesprächspartners zu lenken, wohin sie möchte. Dennoch gibt es einen „Zwei-Wort-Satz“:“Ba-ba, rrrr!“, wenn sie mit dem Auto wegfahren möchte oder erfährt, dass wir wegfahren…denn Autofahren mag sie. Wie eben auch über den Lack des Autos zu streichen oder sogar beim Lenkrad sitzen.

Sieht sie ein Auto, hält sie nichts mehr… Und auch Spielkarten sind das neueste Steckenpferd von Livia. Es eröffnen sich damit so viele Spielmöglichkeiten, die man zuvor nicht erahnt hätte. Zum Glück ist die Ergotherapeutin sehr verständnisvoll und kreativ darin, sich Livias aktuellen Vorlieben anzunehmen und diese in die Therapie einzubauen.

Eigentlich hätte Livia auch mit dem Heilpädagogischen Kindergarten im Herbst beginnen sollen, aber das Schicksal (in Form des Samariterbundes) hatte andere Pläne und so bleibt sie noch zu Hause, begleitet mit Therapien und Erlernens von Abnabelung, denn im Frühjahr entwickelte Livia plötzlich Verlassensängste.. Im Herbst ist nun ein Integrationskindergarten geplant, der wenige Minuten nun von uns entfernt ist. Und sie wird auch das meistern!

Wie schön es ist, ihre Entwicklung tagtäglich zu sehen, gibt es auch manches, dass uns auch ordentlich ins Schwitzen bringt: das Wickeln. Dieses ist so unglaublich lustig, weil Madame alle möglichen akrobatischen Ãœbungen macht… wenn nicht gerade noch 4 helfende Hände da sind, ist es ein ordentlicher „Nahkampf“, Livia in Windeln und wieder in Kleidung zu bringen, bei dem man fast ins Schwitzen kommt…

Oder Thema Schlafen…. Diese kleine Dame ist auch abends meist völlig unter Strom… da muss man aufpassen, nicht vorher selbst einzuschlafen! Und wenn sie dann schläft, heißt es stets wachsam zu sein, denn es könnte der nächste nächtliche Anfall lauern… Doch Livia lässt sich nicht unterkriegen, denn als ehemaliges Frühchen weiß sie: „Einmal Kämpfer, immer Kämpfer“…

Mama Linda und Livia haben auch einen Blog auf Facebook – besucht ihn doch mal! Hier gehts lang!

Vielen Dank Linda, dass ihr wieder mitgemacht habt und uns die tollen Fortschritte eurer Maus berichtet habt! Es freut mich sehr das sie sich so toll entwickelt – auch wenn es immer auch eine Herausforderung ist, da man sich als Elternteil somit ja auch weiterentwickeln muss, vor allem was die Pflege und Betreuung betrifft. Aber ich bin mir sicher ihr werdet auch das meistern!
Alles Liebe und eine schöne Adventszeit wünsche ich euch!

#bringbackthelove Adventskalender Tür Nr. 7

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Hui heute ist es aber spät geworden mit dem heutigen Türchen in meinem #bringbackthelove Adventkalender. Ich hatte leider nicht früher Zeit, daher heute etwas spät aber dennoch sehr lesenswert!

Eine sehr bewegende Geschichte einer ganz besonderen Kämpferin!

Tür Nummer 7: Darleen Ophelia – Neugeboren

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Meine Zwillingsschwester und ich waren 25 Jahre als wir erfuhren das wir Schwanger sind.  Zeitgleich und ungeplant. Unsere Babys waren nur 8 Tage auseinander. Zusammen haben wir unsere erste Schwangerschaft genossen. Ich erwartete ein Mädchen und sie einen Jungen. Niemand konnte ahnen, dass uns ein schwerer Weg bevorstehen würde.

In der 21. Schwangerschaftswoche erfuhr ich, dass mein Mädchen Down Syndrom hat. Ängste, zerplatzte Träume und auch Eifersucht auf den gesunden Jungen meiner Schwester plagten mich. Aber auch riesen Freude auf diese neue Aufgabe, auf mein kleines Mädchen, Darleen Ophelia. Organisch war alles gut, und alles in allem verlief die Schwangerschaft komplikationslos.

In der 35 Schwangerschaftswoche wurde sie per Kaiserschnitt geholt. Am 22.12.2011 erblickte sie das Licht der Welt.  Sie war 41cm und wog 2020 Gramm.

Ich war so unglaublich glücklich, meine in Menschengestalt geborene Liebe endlich in den Armen halten zu dürfen. Doch lange konnten wir unser Glück leider nicht genießen. Nur 3 Wochen später wurde es zerstört. Denn das Baby meiner Schwester starb in der 38. Schwangerschaftswoche in ihrem Bauch.

Von nun an hatte Darleen 2 Mütter.

Meine Schwester und ich bekamen noch jeweils ein Baby, diesmal 8 Monate auseinander. Sie einen Jungen, ich ein Mädchen. Im Januar 2014 begann der nächste und schlimmste Alptraum einer Mama.

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Darleen bekam die Diagnose Leukämie (AML)

Zu diesem Zeitpunkt konnte sie bereits laufen und einige Wörter sprechen.

Nach einer Woche des ersten Chemoblocks, hat Darleen sich den RSV Virus eingefangen, einer der schlimmsten Lungenviren. Da sie durch die Chemo kein Immunsystem mehr hatte, konnte sich der Virus auf die komplette Lunge ausbreiten, und schlimmstenfalls sogar dafür sorgen das mein Baby sterben würde.

Und das tat er auch.  Er breitete sich über die ganze Lunge aus.

Sauerstoff über die Nasenbrille reichte nicht mehr aus, sie kam auf die Intensivstation, um eine Nasen – Mund – Maske zu bekommen. Kurze Zeit später hat das auch nicht mehr gereicht, die Lunge wied nur noch wenige Areale auf die belüftet wurden. Sie musste notintubiert und maschinell beatmet werden.

Es hieß, dass sie es nicht überleben wird, ihre Chancen standen sehr schlecht, statistisch gesehen überleben das gerade mal 2 von 10 Kindern.

Am 19.02 hieß es, der Krebs wäre nicht besiegt, man müsse die Maschinen ausmachen und Darleen würde sterben. Wir sollten noch auf die Endergebnisse warten die am nächsten Tag kommen würden.

Meine Familie kam um sich zu verabschieden, ich hatte alles geplant und besprochen.  Ich bin innerlich zerbrochen und konnte es nicht glauben das auch mein Baby sterben würde.

Am nächsten Tag kam dann doch der erlösende Satz: der Krebs ist doch besiegt! Ihr Leben hieng aber immer noch am seidenen Faden, denn obwohl auch die Beatmungsmaschine auf Hochtouren lief, mit 100% Sauerstoff und einem D

ruck für Erwachsene, war ihre Lunge immer noch dicht und die Blutgas-Werte waren lebensbedrohlich.

Also schloss man sie an die ECMO an: Eine künstliche Lungenmaschine. 10 Tage würde man es versuchen, gäbe es bis zum 9. Tag keine wesentliche Besserung, würde man auch da am 10. Tag die Maschine ausmachen und sie wird sterben!

Von jetzt an entwickelte sich das kleine Wunder.

Darleens Lunge regenerierte sich!

Am 11. Tag konnte man die ECMO ausbauen, wenige Tage später extubieren.

Entgegen aller Erwartungen der Ärzte brauchte Darleen nur wenig Liter Sauerstoff, die Lunge war noch krank, aber mein Baby kämpfte weiter und hat keinerlei Schäden von alledem davon getragen.

Sie musste danach alles neu erlernen, vom Kopf halten über Essen bis hin zum Laufen. Die Sprache hat sie bis heute nicht wiedererlangt.

Ihre Seele ist bis heute traumatisiert, ihr Urvertrauen zerstört. Denn in diesen ganzen 4 Wochen des künstlichen Komas, ist sie täglich wach geworden, und hat vieles, viel zu sehr mitbekommen, versuchte sich die ECMO, den Tubus und die Schläuche zu ziehen.

Ganz langsam heilt ihre kleine Seele. Meine Darleen, die ich geboren habe, starb am 15.02.2014, am 1 Geburtstag ihres Cousins. Eine neue Darleen, eine Kämpferin mit gebrochener Seelebehelligt nun unser ganzes Dasein, und zeigt uns jeden Tag, dass es sich lohnt zu kämpfen, und dass sie leben will!

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Vielen Dank Ariane für diese bewegende Geschichte. Deine Darleen ist eine tolle Kämpferin!! Ich wünsche euch alles Gute weiterhin und eine wunderschöne Adventszeit!

Hallo!
H erzlich Willkommen in unserer verrückten Welt! Schön, dass du da bist!
Wer bloggt hier?
Das bin ich! Verheiratete Mama von zwei Mädels, aus Oberösterreich, durch und durch Chaotin, Weltverbesserin, Träumerin und noch vieles mehr, namens Eva. Meine große Tochter Haylie litt am seltenen Tay-Sachs Syndrom und hätte eigentlich nur ca. 3 Jahre alt werden "dürfen", doch sie war eine Superheldin und kämpfte fast 8 Jahre gegen diese Krankheit! Hier lest ihr über unser Leben mit einer tödlichen Krankheit, wie wir mit der Trauer umgehen, aber auch allerhand aus unserem ganz normalen Mami-Wahnsinn!
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