#bringbackthelove Adventskalender Tag 15

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Heute habe ich wiedermal eine sehr beeindruckende Geschichte für euch. Von einer super starken Familie, die nicht nur mit einer seltenen sondern einer sozusagen neuendeckten Krankheit kämpfen!

Die Geschichte ist etwas länger als die meisten bisherigen, aber haltet durch – lest bist am Ende, sonst verpasst ihr so viel!

Vorhang auf für Emily!

Tür Nummer 15: Emily, unser Sonnenschein!

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Es hätte nicht schöner sein können, geplanter Hausumbau war fertig und frisch vom Urlaub mit unseren 2 Mädels, Darlyn (6) & Elisa (4), heimgekommen.
Gespannt konnten wir jetzt endlich die Vorfreude aufs 3. Mädchen genießen.
Doch dann war da die Routine Kontrolle beim Frauenarzt im Juli 2014. Nach Fehlgeburten und Risikoschwangerschaften waren diese Kontrollen ohnehin immer sehr angespannt.
Man möchte es nicht hören, dieses; „ihr Mädchen wächst nicht mehr so wie es soll, sie ist zu klein & zu leicht, da stimmt etwas nicht, sie müssen ins Krankenhaus.“
Ich war wie gelähmt, sah meinen Mann an und sagte; was stimmt denn nicht? Was soll denn sein? Ich weinte …
Wir machten sofort einen Termin im Krankenhaus. Gottseidank kam ich zu einer sehr einfühlsamen Ärztin in der Pränatal Diagnostik. Sie erklärte uns das die Nabelschnurversorgung zum Baby sehr schlecht war und sie um mehrere Wochen vom Wachstum zurücklag. Warum wisse man nicht. Ich hatte eine leichte Schwangerschaftsvergiftung und müsste Stationär aufgenommen werden. Ich war noch nicht mal in der 30 SSW und man redete von Einleitung, Lungenreife und dergleichen, ich verstand die Welt nicht mehr.

Es war der Beginn einer langen Krankenhaus Laufbahn. Die Ärzte rieten mir zwar so lange durchzuhalten wie möglich denn das umso länger das Baby im Bauch ist umso besser, jedoch wusste keiner was mit ihr los war, warum die Nabelschnurversorgung so schlecht war und ob man sie nicht vielleicht doch holen müsste. Es war immer wieder die Rede von durchalten und abwarten, aber ich wollte sie sehen, in Händen halten, sehen was mit ihr los ist.

Ich hatte leichte Schwangerschaftsvergiftung und war immer wieder Stationär und alle 2 Tage im Krankenhaus. Ich war ehrlich gesagt am Ende meiner Nerven und Kräfte, diese Sorge das mit unserem Mäuschen was nicht stimmt, unbegreiflich und verzweifelnd. Die erste richtige Trennung meiner Kinder, auch von meinem Mann, wir waren in den 16 Jahren nie so lange getrennt. Aber wenn ich gewusst hätte das dies der Beginn eines neuen Lebens sein würde und noch viel größere Berge zu bezwingen sind, ich hätte mir die Kräfte wohl besser eingeteilt.

Mir wurde gesagt das bei der Geburt Komplikationen auftreten können und ein Notkaiserschnitt nötig sein kann, sie vielleicht auf die Neonatologie muss. Ich habe mir vor der Geburt die Neo angesehen und ich war sehr bedrückt und traurig aber auch erleichtert das so liebe Schwestern da waren. Wer hätte da gedacht das wir viele Tage und Nächte zusammen verbringen werden.

Es wurde ein 2 Stündiges Organscreening gemacht;
Sie hat nix…. sie hat keinen Schaden! Das waren Worte die ich aufgesaugt hab wie ein Schwamm, ich bekam wieder Mut und Freude und hielt bis 39/3 durch dann bat ich um schonende Einleitung denn ich wusste ja, dass diese lange dauern kann, so war es dann auch.

3 Tage Einleitung mit Wehen die nur weh getan hatten aber nichts brachten. Tag 3 kam das Baby dann und vom Blasensprung zur Geburt konnte die Hebamme gerade noch die Handschuhe anziehen. Sie kam quasi von alleine und ich merkte den Unterschied zwischen den Geburten meiner 3,5 kg Kinder und dem Winzling. Schon bei der Geburt war sie eine Kämpferin.

Papa war zuhause bei den Großen Schwestern und schaffte es natürlich nicht rechtzeitig. Es wurde aber gewartet, damit er die Nabelschnur trennen konnte. Diese Enttäuschung das er nicht dabei war und 1 Stunde zuvor heimgeschickt wurde, war ihm wie aus dem Gesicht geblasen, als er sie sah. Winzig klein mit 2400 Gramm, 42 cm und scheinbar gesund.
Freudentränen und grenzenlose Liebe, alle Eltern werden es mir bestätigen
Nach dem ersten Check kamen wir ins Zimmer auf die normale Entbindungsstation und sie verbrachte die erste Nacht nackt auf meiner Brust unter meinem schicken Krankenhausnachthemd. Ich war soooo überglücklich das sie gesund war, so verliebt und voller Glücksgefühle, ich werde diese Nacht nie vergessen.

2 Tage nach der Geburt, wurde sie wegen Gelbsucht auf die Neo verlegt. Es war grausam…nur Gelbsucht aber trotzdem, ich war so voller Liebe und Zuneigung zu meinem Kind, nach wochenlanger Angst um sie musste ich sie jetzt durch einen Glaskasten bewundern.
Auch die Gelbsucht war schnell überwunden und Mama und Papa wieder glücklich, dann war da die Ultraschalluntersuchung die unser Leben für immer verändern würde.
Der Kinderarzt sagte es war ein Herzgeräusch zu hören, zu 90% ist das aber nichts.

Wir gehörten wohl zu den 10 % … Herzfehler!
Emily hat einen Herzfehler und sie muss in der Kinderherzklinik Linz vorstellig werden aber wir dürfen jetzt nach Hause.
Ich konnte nicht glauben was passiert… wir konnten es nicht glauben. Wir haben tagelang geweint und nicht geschlafen. Kann da etwas passieren, muss ich auf etwas Acht geben? Wie merke ich das es ihr schlecht geht? Fragen über Fragen die ich auch Google stellte, jetzt wurde mir klar wie viele Herzkinder es gibt und wie vielen Eltern es so ergangen sein muss.
Wir wurden entlassen und uns gesagt es wird nichts zu erwarten sein.

10 Tage nach der Entlassung mussten wir mit dem Notarzt ins Krankenhaus.
Ich hatte aufgrund der Sorgen einen Bettbalkon in dem Emily auch nachts ganz nah bei mir war. Gottseidank.
Emily fing nachts um halb 3 an zu röcheln, als müsste sie aufstoßen. Ich habe sie hochgenommen um aufstoßen zu lassen, dann merkte ich sie bekommt keine Luft, verschluckte sich, ich dachte vielleicht an die Brust um beim Trinken alles runter zu schlucken doch das half nichts, es war als würde sie im trockenen ertrinken.

Herzversagen, Nierenversagen und Wasser in der Lunge.
Es war der schrecklichste Tag in unserem Leben. Emily wurde beatmet und bekam viele Infusionen angehängt. Sie war so klein und zerbrechlich und wir hatten Angst sie schafft es nicht. Doch auch da zeigte sich, Emily ist eine Kämpferin.

Wir haben lange Zeit auf der Intensivstation verbracht und wurden nach Linz überstellt. Emily hat 3 Herzfehler und diese müssen operiert werden. Jedoch sollte sie mindestens 3 kg haben aber unabhängig vom Gewicht, mit 3 Monaten eine Herzoperation.
Eine 8 Stunden OP bei der ihr Brustkorb geöffnet und das Herz an die Herzlungenmaschine angeschlossen wird.

Emily hatte Trinkschwäche und Gedeih Störung, es war sehr sehr mühsam und ein Kampf, aber ich wollte unbedingt stillen und auf keinen Fall eine Sonde für Emily. Es hat sich gelohnt und wir sind ohne ausgekommen.

Als Emily 3 Monate war fuhren wir zum geplanten OP Termin nach Linz. Jedoch fuhren wir mit unserem Herzkind wieder heim. Emilys Löcher sind so nah an der Hauptschlagader und Klappe das bei größerem Herz besser operiert werden konnte und sie war im Moment mit dem Herzmedikament gut eingestellt…. bis heute.
Da sagte man uns auch das eine Art Anfall den sie hatte bei so einem Herzfehler untypisch sei.
Wir hatten im Vorfeld eine Chromosomenanalyse machen lassen und wollten wissen warum, dass alles passiert ist warum unsere Maus denn so krank ist.

Ergebnis:
Emily hat einen neu entstandenen Gendefekt. Translokation zwischen Chromosom 9 und 3! Ist in der Literatur noch nicht beschrieben und sie ist die einzige auf der Welt mit diesem Defekt. Zumindest ist keiner bekannt.

Wir hofften auf Antworten, Ergebnisse die uns Klarheit bringen und stattdessen gab es wieder Fragezeichen, Ratlosigkeit und Verzweiflung.
Es würde ein Forschungsprojekt über diesen Fall geben aber es könnte Jahre dauern bis da etwas rauskommt. Ich bin von Natur aus ein ungeduldiger und wissbegieriger Mensch, wieder wurden Mr. Google und das Internet meine besten Freunde. Nächtelang saß ich vorm Computer und suchte nach Antworten.

Es gab da einen jungen aus Österreich er hatte einen ähnlichen Defekt und ich fand er hatte Emilys Gesichtszüge. Ich stieß auf eine Gruppe mit dem Namen Kleefstrasyndrom…
Bilder und Videos von Kindern die Emily sehr ähnlich waren, optisch wie auch deren Diagnosen.

Ich fand heraus das in der Region am Chromosom 9, bei der Emily was fehlte, ein Gen (EHMT1) existiert das Kleefstrasyndrom verursacht, wenn es denn nicht vorhanden ist.
Der Humangenetiker bestätigte schriftlichen Verdacht.

Emily hat auch das Kleefstrasyndrom zusätzlich zum unbekanntem Gendefekt.
Wir hatten einen kleinen Blick in Richtung Zukunft, Zuversicht, Mut, Angst aber Gewissheit… Kleefstrasyndrom!

Dieses Syndrom geht mit einer geistigen und körperlichen Behinderung einher. Herzfehler, Epilepsie, Mikrozephalie, keine oder geringe Sprachentwicklung, Autismus…usw. all das und noch mehr wird bei dieser Krankheit beschrieben.

Heute ist Emily 2 Jahre alt und wir verbrachten viele Aufenthalte im Krankenhaus wegen Immunschwäche, Keim im Ohr und immer wieder hohes Fieber das für ihr Herzchen zu heftig war. Sie bekam Paukenröhrchen in Vollnarkose und wir pendelten zwischen 4 Krankenhäuser hin und her.

Emily ist heute vom Entwicklungsstand zwischen 6- 8 Monaten. Sie kann nicht laufen oder krabbeln, sie robbt aber sehr wohl dorthin wo sie möchte. Sie plappert oder spricht nicht. Sie ist leicht schwerhörig und braucht Hörgeräte.
Emily zeigt autistische Züge, sie hat stereotypische Bewegungen und heftiges Kopfschütteln wodurch sie jetzt eine Halskrause bekommen hat, weil sie sich dadurch das Genick brechen könnte. Emily hat Mikrozephalie (kleiner Kopf) und eine Zyste die beobachtet werden muss, Muskelschwäche und braucht Unterstützung beim Sitzen, sie hat 10% Skoliose und benötigt Sichelfußschuhe.

Wir bewegen uns mit Rehabuggy und Rollstuhl, wobei Emily den Rolli schon selbst bewegen kann, nur noch nicht gezielt.
Wir lernen trotz allem Gebärden und hoffen, dass es irgendwann etwas bringt.
Wir sind stolz auf das was sie schon kann und wünschen ihr so selbständig wie möglich zu werden.
Es ist ein neues Leben und es besteht aus Krankenhäusern, Spezialisten, Physiotherapie, Logopädie, Frühförderung, Gebärden, Hörakustiker, Sanitätshaus usw. und vielen Sorgen.

Der Lohn… ein unbeschreiblich liebenswürdiges, fröhliches und glückliches Kind….. unser Kind!!!

Wir lieben sie und auch wenn die Geschichte nur ein Auszug der letzten 2 Jahre war, wir würden alles genauso wieder auf uns nehmen. Wir sind stolz auf alle 3 Mädels von uns, das sie unser Leben so bereichern und tapfer sind. Emily hat mich gelehrt die Welt mit anderen Augen zu sehen, sehen was wesentlich ist und uns auf den Boden zurückgeholt.

Ich liebe Dich mein wunderschönes besonderes Kind und danke Dir für die sehr intensiven schönen Momente die du uns geschenkt hast und noch schenken wirst.

Danke fürs lesen!

– Eure Doris (32) aus Oberösterreich.

Danke Doris für eure inspirierende Geschichte! Ich hoffe wir schaffen es bald endlich mal uns persönlich kennen zu lernen!!

Macht weiter so wie bisher, ihr macht das so toll!! Alles Gute für euch und eine besinnliche Weihnachtszeit wünsch ich euch!!

#bringbackthelove Adventskalender Tag 14

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Nur noch 10 Tage bis Weihnachten!! Kaum zu glauben wie die Zeit vergeht!

Nur mehr 10 Tage bis zum heiss ersehnten Weihnachtsfest – dem 7. dass ich mittlerweile mit meiner Haylie feiern darf und dem 1. gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Helena und als 4 Köpfige Familie! Das ist so ein Geschenk – das beste überhaupt!!

Wer weiß was die Zukunft bringt, und ob es nicht vielleicht das einzige bleiben wird dass wir zu viert feiern können…

Darum ist die Freude umso größer und ich sag es euch, ich kann es wirklich nicht mehr erwarten!! Morgen wird schon der Christbaum gekauft und dann werden die Nächte gezählt bis zum großen Tag!

Wie verbringt ihr so den 24. Dezember? Feiert ihr mit den Eltern oder im Kreise der Familie? Schreibt es mir in die Kommentare 🙂

Aber nun genug von mir und meiner großen Vorfreude und Vorhang auf für eine kleine starke Lady! Livia Auroras Geschichte im #bringbackthelove Adventskalender:

Tür Nummer 14: Livia Aurora – Alles oder Nichts

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Im September 2012 konnten wir nicht glücklicher sein – wir bekommen ein Baby!

Da ich es anfangs gar nicht glauben konnte, machte ich gleich 7 oder mehr Schwangerschaftstests. 🙂 Eigentlich meinte die Frauenärztin ich hätte zu wenig Gelbkörper und könnte nicht schwanger werden, doch da waren eindeutig zwei Striche!

Bereits bei der zweiten Mutter-Kind-Pass Untersuchung erfuhren wir, es wird ein kleines Mädchen, aber auch dass da was nicht stimmt. Der behandelnde Frauenarzt sah auf dem Ultraschall „erweiterte Seitenventrikel“ – was tun mit dieser Info – wir hatten natürlich keine Ahnung was das heißen sollte, und fuhren bereits am nächsten Tag ins Krankenhaus zur Feindiagnostik.

Erweiterte Seitenventrikel – da ist irgendwas im Gehirn von unserem Kind, dass zu groß ist und mit Flüssigkeit gefüllt ist. Aber was ist das, und was heißt das für unsere Tochter?? Die Ärztin im Krankenhaus meinte: „Das kann heißen: Alles oder Nichts… Sie können entscheiden ob Sie das Kind bekommen wollen oder die Schwangerschaft abbrechen.“
Engmaschige Ultraschallkontrollen und 2 Fetale MR in Wien brachten etwas mehr Informationen: die Ventrikel sind etwas erweitert und das Kleinhirn ist zu klein. Auch vom Neurochirurgen kam die selbe Information: „Das kann heißen: Alles oder Nichts.“

Wir haben uns für ALLES entschieden und haben uns BEIDE für unsere Livia Aurora entschieden.
Am 22.4.2013 wurde sie dann mit Kaiserschnitt auf diese Welt gebracht in der 37. Schwangerschaftswoche – etwas früher als geplant, weil der Verdacht auf eine Schwangerschaftsvergiftung bestand.

Und dann ging es plötzlich los – das Leben.

Livia hatte gleich zu Beginn respiratorische Anpassungsschwierigkeiten (Atemnot) und ich sah sie nur ganz kurz, da ich ja im OP lag. Livia wurde sofort auf die Intensivstation gebracht und ich in den Aufwachraum. Max ging zu ihr und kam etwas später wieder zu mir. „Sie kann die Hände nicht öffnen“ war eine der ersten Informationen die ich bekam. Ich weiß noch, ich fragte ihn ob sie alle Finger und Zehen hat. Ja, es war alles soweit da.
Etwas später wurde uns gesagt sie würde nach Linz gebracht, dort sei sie besser aufgehoben.

„Verabschiede dich wir wissen nicht ob wir Livia nochmal wiedersehen.“

Später in Linz lag Livia dann auf der Frühchen Station. So klein, so verletzlich und so wunderschön! Wenige Stunden nach der Geburt konnte unsere kleine Kämpferin bereits alleine Atmen und wenige Tage später alleine Essen.

In den Tagen prasselten Diagnosen, Befunde und Informationen auf uns ein die wir nicht richtig realisieren konnten: Auf einem Auge vermutlich blind, ein Loch im Herzerl, die Finger die nicht aufgehen, der Gaumen zu spitz, der Mund zu klein, die Nieren auffällig und und und.

Alles deutete auf ein Syndrom hin, aber bis heute konnten alle bekannten Syndrome ausgeschlossen werden.

Auf die Frage: „wird sie jemals…“ kann uns bis heute kein Arzt eine Antwort geben.

Livia ist jetzt 3 Jahre alt, sie hat ein zu kleines Kleinhirn und eine Therapieresistente Epilepsie, kann nicht sitzen, nicht krabbeln, nicht gehen. Sie kann nicht sprechen. Und leider fehlt uns die Kugel der Wahrsagerin die uns sagen könnte wie es mal sein wird.

Wir machen viele Therapien und versuchen so gut wie möglich, ihr alles zu ermöglichen.

Seit Oktober 2015 geht Livia in den heilpädagogischen Kindergarten und dort gefällt es ihr sehr gut. Ein tolles Team betreut unsere Maus dort.
Nächstes Jahr werden wir in eine behindertengerechte Eigentumswohnung ziehen, wir wohnen derzeit im dritten Stock und bald können wir sie nicht mehr tragen wenn der Lift ausfällt.

Vor kurzem haben wir ein Sauerstoffgerät gekauft für zu Hause, da wir sonst bei jeder Bronchitis im Krankenhaus landen. Auch Anfang November mussten wir wieder ins Krankenhaus da sie so schwer mit einer Lungenentzündung zu kämpfen hatte und ein epileptischer Anfall bracht es so weit, dass Livia mit dem Rettungshubschrauber nach Linz gebracht wurde.

Zum zweiten Mal in ihrem kurzen Leben gaben wir unsere Tochter mit den Worten  „kämpfe solange du kannst, geh wenn du musst.“ frei – die schwersten Worte die ich je sagen musste! Hoffentlich muss ich diese Worte nie mehr aussprechen!!!

In Linz wurde sie intubiert und zehn Tage in Tiefschlaf versetzt. Nach mittlerweile sechs Wochen braucht sie immer noch etwas Sauerstoff, aber es geht bergauf und sie lächelt wieder. Und das wichtigste: wir sind zu Hause!

Der Alltag verlangt uns einiges ab: Livia ist nach wie vor auf dem Stand eines vier Monate alten Babys und auch die organisatorischen Angelegenheiten und Termine bei Ärzten und Therapeuten brauchen viel Zeit.

Ich denke trotz allem gibt es selten jemanden der von sich so wie wir sagen kann: „Wir sind überglücklich“ jedes Lächeln, jede Sekunde und jeder Tag sind ein neues Geschenk, wofür wir unendlich dankbar sind.

„Alles oder Nichts“ – wir würden immer wieder alles nehmen mit allem was war und was auch immer da noch auf uns zu kommen wird, mit unserer kleinen starken Kämpferin Livia Aurora!

– Sabrina M.

Vielen Dank liebe Sabrina für eure tolle Geschichte – für euren Mut euch für ALLES entschieden zu haben und dass ihr eure hübsche Maus so angenommen habt, wie sie ist! Und danke für euren Mut eure Geschichte mit uns zu teilen!!

Ganz egal welches Syndrom sie hat oder auch nicht, es ist wunderschön zu lesen dass ihr eure Situation so gut angenommen habt und trotz allem – einfach glücklich seid!

Eine wunderschöne Adventszeit wünsche ich euch!

#bringbackthelove Adventskalender Tag 13

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Heute habe ich wieder eine ganz besondere Geschichte für euch! Von einem kleinen Jungen mit dem sich Haylie ihre Krankenschwester teilt 🙂 Der kleine Held aus der nächsten Geschichte wohnt gar nicht weit weg von uns, und ich kenne seine Mama seit einer Weile über Facebook. Ich hab mich sehr gefreut dass sie sich bereit erklärt hat ihre Geschichte mit mir und euch zu teilen!

Also Vorhang auf für Fynn!

Tür Nummer 13: Charge on Fynn!

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Wir sind eine kleine Familie aus Oberösterreich, bestehend aus meiner gesunden Tochter Emily, meinem besonderen Sohn Fynn und mir, Sylvia.

Es fing alles mit einer unbeschwerten Schwangerschaft an, alles sah so gut aus und mir ging es auch gut. Dann es war Donnerstag kurz nach 23 Uhr meine Fruchtblase war gesprungen, ich rief meine Mutter an ob sie mit mir ins Krankenhaus fahren könnte der kleine Mann möchte kommen Nun lag ich da am CTG die Schwester wurde immer Wort kager…eine zweite Schwester kam dazu, niemand sagte etwas – ich wurde zunehmend nervöser. Kurz darauf kam eine Ärztin und ein Anästhesist sie sagte nur irgendwas stimmt mit dem Baby nicht seine herztöne sind immer wieder weg es ist zu riskant sie werden ihn per notkaiserschnitt holen. Dann ging alles ganz schnell und ich war im op. Sie holten ihn, er schrie nicht und ich durfte Fynn auch nicht sehen. 3 Stunden vergingen niemand konnte mir sagen was mit meinem Kind los war. Dann endlich der Kinderarzt, Fynn konnte nicht durch seine Nase atmen. Sein Herz versagte er wurde pathologisch geboren dann reanimiert, intubiert und stabilisiert. Das intensiv Team von Linz war schon da und nahmen ihn mit. Ich hatte ihn zu diesem Zeitpunkt noch immer nicht gesehen… Ein Foto war das einzige was mir zu dieser Zeit von ihm blieb.

In Linz angekommen lag er dann auf der NICU Station. Ich verstand die Welt nicht mehr was da gerade rund um mich passiert. Das erste aufeinander treffen – überwältigend! Da lag er nun in seinem kleinen Inkubator, hunderte Kabel, Perfusionen mit Medikamente, intubiert, überall Monitore. Da wusste ich noch nicht das wir dieses Krankenhaus erst 6 Monate später zum ersten Mal verlassen werden!

Was folgte? Der erste Schock saß tief, zu tief. Die erste Operation am Herzen stand nun an, 3 Stunden hat es gedauert eine Ballon Dillitation, der erhoffte Erfolg blieb aber aus. Somit stand eine Woche später die erste Operation am offenen Herzen an. An diesem kleinen unberührten Herzen, kaum vorstellbar. 6 Stunden später kam er wieder zurück mit neuer Herzklappe und offenen Thorax! Sie konnten ihn nicht verschließen sein Herz hätte dem Druck nicht stand gehalten. Erst 5 Tage später wurde er verschlossen. Ich werde dieses Bild nie mehr vergessen können. Fynn erholte sich von diesem Eingriff sehr schlecht wir verbrachten fast 5 Wochen im kinderherzzentrum im AKH auf der operativen intensiv.

Dann endlich wir dürfen auf eine Station! Nun wurde die nächsten Monate die ICU/IMCU Station unser neues Zuhause. Eine Station mit wundervollen Pflegepersonal, tollen Ärzten, starken Eltern und kämpfenden Kindern. Ach, was haben wir dort alles mitgemacht. Kleine Schritte vorwärts, große Rückschläge. Er musste kurze Zeit später wieder am Herzen operiert werden, ein Shunt wurde gelegt da seine Sauerstoff Sättigung so extrem schlecht war. Dann auch endlich die Nase auf operiert wurde, Fynn konnte das erste mal selber atmen! Ein toller Schritt, der aber gleich wieder im Schrecken endete. Denn die Kombination von Shunt und er kann selber atmen brachten Fynn zum hyperventilieren. Gut so wurde der shunt gekeult verschlossen und nun hatten wir endlich mal etwas Zeit zum durchatmen und erholen 🙂

Die Zeit verging, Fynn machte gute Fortschritte das freute mich. Jedoch fiel auch auf das er kaum wächst, keine Dinge mit seinen Augen fixiert, kaum auf Geräusche reagiert, etwas mit seiner Muskulatur nicht stimmt und er einfach nicht trinken wollte. Was stimmt denn nicht? Da kam er nun der Tag mit dem Ergebnis des Gentest. 5 Monate war er schon alt. Dann die Diagnose: Charge Syndrom! Noch nie davon gehört? So ging es mir nämlich auch!

Ich habe angefangen Informationen zu sammeln, gestaltete sich sehr schwierig denn es gibt nicht viel zu sammeln. Der Gendefekt wurde erst 1979 das erste mal schriftlich erfasst. Egal, das Syndrom gehört nun dazu und wir machen das beste daraus 🙂

Nun war es auch zeit das wir endlich auf eine normale Station durften, Interne 4 wir kommen. Dort verbrachten wir die letzten 4 Wochen bevor wir heim durften. Ja wir dürfen endlich heim! Es musste noch viel organisiert werden, Fynn bekam Heimsauerstoff, Monitoring, spritzen, spezielle Ernährung, Magensonden, Medikamente … Ja wir sind ausgerüstet wie ein kleines Krankenhaus 🙂

Da war er nun der tag wir kommen nachhause und es war einfach wundervoll. Fynn erholte sich so gut, er machte tolle Fortschritte und endlich durfte er auch zu seiner Schwester mit der er vom ersten Tag an eine unglaubliche Verbindung hatte.

Kleinere Aufenthalte in vöcklabruck im Krankenhaus blieben uns leider nicht erspart. Lange wehrte die Freude Zuhause leider nicht, da Fynn von Tag zu Tag Probleme mit der Sauerstoff Sättigung hatte. Kontroll Termin in Linz auf der herzambulanz: Fynn braucht wieder eine neue Herzklappe sie schließt nicht mehr. Der nächste schlag ins Gesicht. Wieder eine Operation am offenen Herzen. Im März 2015 war es soweit. Check in

Linz hat uns wieder. Der Gang zum Op… ungewiss ob du dein Kind wieder lebendig zurück bekommst, sein Thorax wird wieder geöffnet, das Herz runtergekühlt und still gelegt, die Herz Lungen Maschine kommt zum Einsatz, alles darf nur Minuten dauern sonst wird er nicht mehr wach…. 8 Stunden dauerte diese Operation! Meine Nerven waren am Ende. Er kommt zurück, lebend! Alles toll verlaufen! Ich bin überglücklich:) 5 Wochen später waren wir wieder Zuhause und da sind wir nun. Im Jänner 2016 noch einmal Herzkatheter Untersuchung, vorerst alles gut. Doch man weiß irgendwann braucht er wieder eine neue Herzklappe.

So begleitet uns von nun an das Charge Syndrom. Aber was hat Fynn eigentlich?

Unsere Diagnosen:

Charge Syndrom Hypoplastisches Rechtsherz mit Ebstein Anomalie Valvuläre Pulmonalstenose ASDII Schwere RVPA-CONDUIT-INSUFFIZIENZ und Trikuspidalinsuffizienz Beidseitige Choanalatresie Hochgradig muskulär Hypoton Schwere Gedeihstörung Links Iriskolobom mit opticus Beteiligung Linkes Ohr taub Schluckstörung Störung der Tiefenwarnehmung

Was noch alles auf uns zukommt…. Wir wissen es nicht aber wir nehmen es mit allem auf was kommt! So Charge on Fynn!

– Sylvia K.

Fynn hat eine liebevolle Facebook Gruppe in der Sylvia über sein Leben berichtet – hier gehts lang!
Und auch Spenden werden aktuell für den kleinen Fynn gesammelt um ihn die teure Sondenentwöhnung von NO TUBE ermöglichen soll. Wenn iht vor Weihnachten noch etwas Gutes tun wollt dann hier lang!
Vielen Dank Sylvia für eure bewegende Geschichte! Fynn ist wirklich beeindruckend!!
Er wird noch vieles schaffen, da bin ich mir sicher!!
Wunderschöne Weihnachten wünsche ich euch!!

#bringbackthelove Adventskalender Tag 12

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Eine neue Woche beginnt und die Hälfte des Advents hätten wir damit geschafft 🙂 Denn in nur 12 Tagen ist schon Weihnachten!

Und um uns bis Weihnachten mit ganz viel Besinnlichkeit und Liebe auf das große Fest einzustimmen, habe ich den #bringbackthelove Adventskalender gestartet, der uns jeden Tag eine neue faszinierende und inspirierende Geschichte aus dem Leben besonderer Menschen erzählt.

Aber warum habe ich dieses Projekt eigentlich begonnen? Welchen Zweck hat er?

Ganz einfach:

Ich finde einfach, dass wir alle mal wieder Good News nötig haben, und daher habe ich meine Bekannten, die auch Eltern von besonderen Kindern sind, gebeten mir eine Geschichte über ihre kleinen Helden zu verfassen.

Viele davon haben schwere Krankheiten oder Behinderungen mit denen sie zu kämpfen haben und leisten täglich Unglaubliches. Und diese Kraft, die grenzenlose Liebe die diese besonderen Menschen begleitet soll uns inspirieren, und uns zeigen das unsere Welt, trotz all den negativen Nachrichten die uns täglich begegnen, ein wunderschöner Ort ist. Wir müssen uns nur mal wieder ein bisschen Liebe zurück in unsere Herzen holen. #bringbackthelove

Und auch heute wieder habe ich eine tolle Geschichte für euch:

Tür Nummer 12: Fabian – Schwaches Herz – Starker Kämpfer!

Ich bin Mama von zwei Kindern: Fabian, bald drei Jahre alt und Melinda, im April zwei Jahre alt.

Alles begann in meiner ersten Schwangerschaft. Wir waren so glücklich, als wir erfuhren, dass wir ein Kind bekommen werden.

In der 29 Schwangerschaftswoche hat mein Frauenarzt bei einer Untersuchung etwas festgestellt, wollte es mir aber nicht gleich sagen. Wahrscheinlich um mich nicht zu beunruhigen.

Am nächsten Tag habe ich im LKH Salzburg angerufen, um einen Untersuchungstermin auf der Pränatal Station zu bekommen, was auch sofort klappte. Am Tag vor dem ausgemachten Termin habe ich plötzlich Schmierblutungen bekommen, und hatte natürlich Angst. Darum sind wir dann gleich ins Krankenhaus gefahren. Dort hingen sie mich gleich ans CTG, um die Herztöne meines Babys zu überwachen und ich bekam einen Wehentropf plus Lungenreife-Spritze. Da machte ich mir gleich noch mehr Sorgen.

Am nächsten Tag hatten wir den eigentlichen Termin auf der Pränatal, und erfuhren das mein ungeborenes Kind, Fabian, herzkrank war. Für weitere Untersuchungen wurden wir nach Linz in die Kepler Universität (ehemalige Frauen-und Kinderklinik) zur Untersuchung geschickt!

Der Chefarzt Dr. Tulzer in Linz untersuchte mich, und bei dieser Untersuchung erfuhren wir schon einiges, aber zur endgültigen Diagnose mussten wir noch einige Wochen warten.

Vier Wochen später wurde ich vom Lkh Salzburg nach Linz transportiert, da war ich in der 34. Schwangerschaftswoche, genau genommen bei 33 Wochen und 6 Tagen. Am nächsten Tag bei 34+0 kam unser kleiner Sonnenschein Fabian Tobias zur Welt.

Gleich nach der Geburt wurde Fabian kurz von den Kinderärzten untersucht und wurde mir für zwei Minuten nochmals gebracht! Danach nahmen sie ihn mit um ihn gründlich zu untersuchen. Ich fand es fürchterlich zwei Stunden lang nicht zu wissen wie es meinem Kind ging. Mein Mann kam leider erst eine halbe Stunde nach der Geburt ins Krankenhaus! Gott sei Dank hatte er die Kamera dabei und er durfte gleich mal zu unseren Sohn auf die Neonatologie.

Es ging unserem kleinen Sonnenschein gut!

Nach der Geburt äußerten die Ärzte ihren Verdacht auf das DI-Georg-Syndrom und Fabians Blut wurde sofort zur Humangenetik weitergeschickt, um dies abzuklären.

Am 26. Februar 2014 wurde Fabian zum ersten mal in Narkose versetzt, um genau nachzuschauen was seinem kleinen Herzen fehlte. Am 10. März musste er dann bereits die erste große Herz-OP über sich ergehen lassen, da wurde eine Herzklappe ausgetauscht und noch vieles mehr, ich kann mich mittlerweile nicht mehr exakt an alles erinnern. Ich klappte fast seelisch zusammen am Tag der Herz-OP, als ich ihn sah mit all den Infusionen und zwei große Perfusionsständer neben seinem Bett!

Ende März war der Gentest dann endlich da und dieser bestätigte, dass Fabian das DI-Georg-Syndrom hat.

Währende dieser Zeit bekam ich jedes mal wenn ich am Wochenende daheim Kraft getankt habe, am Montag danach eine schlechte Nachricht! Diese Zeit war sehr schwer für mich aber irgendwie ging es immer wieder.

Am 15. Mai 2014 wurden wir das erste mal entlassen! Aber drei Stunden später waren wir leider schon wieder auf dem Weg zurück ins Krankenhaus nach Salzburg wegen eines Infektes.

Da kamen wir sofort auf die Intensivstation, aber dort waren die Ärzte und Schwestern leider sehr unfreundlich! Wir baten sie Fabian abzusaugen, weil er schlecht Luft zu bekommen schien, aber weil sie uns warten ließen, machten wir es lieber selber. Darauf hin wurden wir richtig blöd angeredet, und mussten uns anhören dass wir angeblich überfordert waren mit unserem Kind. 12 Stunden später haben sie Fabian wieder nach Linz überstellt, offenbar waren sie selbst mit ihm überfordert, und wahrscheinlich auch mit uns als Eltern.

Irgendwie war ich froh, dass wir wieder in „unserer Heimat“ in Linz waren! Dort hatten wir noch einmal eine Herzkatheter-Untersuchung und dann am 15.Juni 2014 war es endlich soweit, dass wir wirklich nach Hause durften.

Dieses Mal war das Schicksal auf unserer Seite!

In der zwischen Zeit hatten wir immer mal wieder Stationäre Aufenthalte. Aber kein Aufenthalt dauerte so lange wie der erste.

Vor kurzem hatten wir die zweite Herz-OP und Gott sei Dank ist alles super gelaufen. Zwei Wochen nach der Narkose waren wir beim Osteopathen und er war auch voll begeistert von ihm!

Wir Eltern sind sehr stolz auf unseren Sohn und wünschen Fabian alles Gute für seinen weiteren Lebensweg.

– Nicole S.

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Danke liebe Nici für eure Geschichte! Fabian ist ein starker kleiner Kämpfer und ihr seid eine ganz liebe Familie!

#bringbackthelove Adventskalender Tag 11

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Und schon wieder ist ein Tag um und es sind bereits nur mehr Dreizehn Tage bis Weihnachten! Die Zeit verfliegt gerade nur so!

Wie weit seit ihr mit euren Weihnachtseinkäufen? Habt ihr schon alles besorgt oder kauft ihr eher alles auf den letzten Drücker?

Ich hab denke ich alle Geschenke gekauft, bzw bestellt 🙂 SIe müssen nur mehr alle ankommen, und dann eingepackt werden. Aber das mache ich so gerne also freu ich mich schon darauf 🙂

Sechs besondere Geschenke müssen wir noch basteln, aber das werden wir auch die nächsten Tage machen! Hach ich freu mich, es dauert nicht mehr lange!

Und um euch Tag 11 im #bringbackthelove Adventskalender etwas zu versüßen, heute eine ganz bezaubernde Geschichte! Here we go:

Tür Nummer 11: Nele – Eine fast ganz normale Familie

Hallo Welt!
Wir sind eine fast ganz normale Familie. „Fast“, weil wir mit unseren 5 Töchtern schonmal nicht der „Norm“ entsprechen und vor allem, weil unsere Kleinste, Nele, eine ganz besondere Maus ist…❤️

Nele kam nach einer sehr kräftezehrenden Schwangerschaft ziemlich pünktlich zum Termin zur Welt. Schon ziemlich schnell mussten wir feststellen: irgendwas stimmt nicht mit ihr…

Eine wahnsinnig emotionale und angsterfüllte Zeit begann. Genau ab ihrem 6. Lebenstag, war nichts mehr, wie es war… Nach einem schrillen Aufschrei eilte ich an ihr Bettchen. Doch als ich oben war, lag sie auf einmal ganz still und ruhig in ihren Bettchen. Ich spürte, dass irgendetwas hier nicht stimmt.

In diesem Moment wusste ich nicht, ob sie noch bei uns ist. Ich habe innerlich geschrien, blieb aber ruhig, da ich meine Kinder nicht wecken und erschrecken wollte. Ich beatmete sie über Nase und Mund und stimulierte und rieb ihren kleinen Körper. Ihr Gesicht erschien im Dämmerlicht gräulich und ich war wie gelähmt.

Dann kam sie zu sich. Wenn ich heute darüber nachdenke, habe ich jegliches Zeitgefühl in diesem Moment vergessen. Aber ab diesem Moment war sie da: pure Angst… Angst Nele zu verlieren.
Eine Odysee begann. Zahllose Krankenhausaufenthalte und Untersuchungen.

Als erstes erfuhren wir von Neles aussergewöhnlichen Pupillen. Nele hat auf beiden Augen ein Netz-und Aderhautkolobom. Ihre Pupillen sind nach unten geöffnet und sie ist daher extrem Lichtempfindlich. Außerdem hat sie einen verdrehten, falsch liegenden Dickdarm. Ich musste Nele täglich abführen, da sie es allein nicht geschafft hat ihr großes Geschäft zu machen. Zwei kleine Löcher im Herzen sind zum Glück bis heute zugewachsen.

Das waren die ersten Diagnosen, die wir hatten. Aber warum Nele immer wieder krampfte und bewusstlos wurde, war uns und den Ärzten ein Rätsel.
Epilepsie konnte ausgeschlossen werden. Trotzdem passierten diese Krämpfe die ersten2 Jahre immer wieder. Ich lebte nur noch in Angst.

Nele entwickelte sich sehr sehr langsam. Mit 1,5 Jahren konnte sie sich nach einer Chiropraktischen Behandlung zum ersten Mal alleine hinsetzen. Mit 3 Jahren konnte sie laufen. Im Kindergarten lerne Nele, sich mit Gebärden zu verständigen. Sie wurde etwas entspannter, weil sie endlich eine Möglichkeit hatte, sich mitzuteilen.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Nele extreme Schreiattacken und Panikanfälle, die ab und zu noch immer in einem Krampf oder Bewusstlosigkeit endeten. Es war schrecklich. Wir waren isoliert und an einen normalen Alltag war nicht mehr zu denken. Egal wo wir mit Nele hingegangen sind. Es war für sie eine extreme Anstrengung und mit massiven Angst und Panikattacken verbunden. Also blieben wir meist daheim.

Das war die schwerste Zeit. Eine Zeit voller Sorge. Dazu kam der Prozess des Annehmens… Und während dessen immer auf der Suche nach dem „warum“ und einer Diagnose. Heute frage ich mich manchmal, wie wir das durchgehalten haben. Schließlich haben wir ja noch 4 weitere Kinder. Aber genau das, hat uns enorm zusammengeschweißt. Jeder von uns hat eine andere Sicht aufs Leben bekommen. Und dafür bin ich sehr dankbar. Wir sind an der Situation gewachsen und nicht zerbrochen.

Mit viel Liebe und Hingabe, offenen Umgang mit dem „anders sein“ und positiver Einstellung sind wir inzwischen angekommen.
Angekommen in Nele’s Welt, mit den Ziel, Nele Schritt für Schritt in die große Welt zu integrieren und sie ihr zu zeigen – ohne Angst, und in Neles Tempo.

Nele ist nun 6 Jahre alt und jeder Tag mit ihr ist ein Geschenk und manchmal immer noch eine Herausforderung . Aber es ist nicht mehr anders, sondern normal für uns geworden.
Wir freuen uns über jeden noch so kleinen Fortschritt und jede Hürde, die sie gemeistert hat. Über jedes Wort, dass ihr über die Lippen kommt und über ihre herzliche und wundervoll ehrliche und echte Art ihre Gefühle auszudrücken-egal ob Freude oder Frust ❤️

Nele kann mittlerweile ziemlich sicher laufen, benötigt jedoch außerhalb unseres Hauses immer Unterstützung. Nele hat Pfegestufe 2 und hat 100 Grad Behinderung. Ihre Sprache entwickelt sich sehr sehr langsam. Mittlerweile spricht sie zuhause einige Wörter . Manchmal sogar 2 hintereinander. Sie versteht alles!!! Nur mit dem sprechen hapert es. Im Kindergarten und wenn andere Personen anwesend sind, spricht sie kein Wort.

Nele geht nun das 4. Jahr in den heilpädagogischen Kindergarten. Sie wird dort bestens gefördert, lernt Gebärden und mit ihrem Talker umzugehen. Dort hat sie auch ihre Therapien: Ergo, Logo, Physio und Frühförderung.

Auch wenn unser Alltag auf den ersten Blick ziemlich normal zu sein scheint, ist es doch Tag für Tag kräftezehrend. Neles Ticks, ihre autistischen Züge und ihr doch sehr ausgeprägter Dickkopf gestalten unseren Alltag, ich sage mal „abwechslungsreich“?
Sie ist 24 Stunden auf unsere Hilfe angewiesen.

Diese Diagnosen haben wir :

-Tiefgreifende Entwicklungsstörung
-Netzhaut-Aderhautkolobome auf beiden Augen (Pupillen sind nach unten offen, Gesichtsfeldeinsxhtäbkung und sehr hohe Lichtempfindlichkeit
– Schielen
– Malrotation des Dickdarmes
– Tief sitzende Ohren
– Autistische Züge
– Tics
– Sprachentwicklungsstörung

Nach Ansicht der Ärtze steckt wohl ein Gendefekt dahinter. Man weiß nur nicht welcher.
Aber es ist auch egal. Nele ist Nele . Und darüber sind wir sehr glücklich.

– Simone S.

Besucht doch Nele’s Welt! Hier gehts lang!

Neles Mama sammelt übrigens auch gerade Geld für eine Delphintherapie für Nele. Wenn ihr diese süße Familie unterstützen wollt dann bitte hier lang!

Hallo!
H erzlich Willkommen in unserer verrückten Welt! Schön, dass du da bist!
Wer bloggt hier?
Das bin ich! Verheiratete Mama von zwei Mädels, aus Oberösterreich, durch und durch Chaotin, Weltverbesserin, Träumerin und noch vieles mehr, namens Eva. Meine große Tochter Haylie litt am seltenen Tay-Sachs Syndrom und hätte eigentlich nur ca. 3 Jahre alt werden "dürfen", doch sie war eine Superheldin und kämpfte fast 8 Jahre gegen diese Krankheit! Hier lest ihr über unser Leben mit einer tödlichen Krankheit, wie wir mit der Trauer umgehen, aber auch allerhand aus unserem ganz normalen Mami-Wahnsinn!
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Ich freue mich über jeden einzelnen
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